Thalfang und Morbach sondieren die Lage

Die Verbandsgemeinde Thalfang befindet sich weiter auf Partnersuche. Nach Gesprächen mit Neumagen-Dhron und Hermeskeil trifft sich am Montag eine Thalfanger Delegation mit Vertretern aus Morbach.

 Strategische Fragen spielen bei der Kommunalreform eine große Rolle. Am Montag treffen sich Vertreter der Verbandsgemeinde Thalfang und der Einheitsgemeinde Morbach, um Möglichkeiten für eine Fusion auszuloten. TV-Foto: Klaus Kimmling

Strategische Fragen spielen bei der Kommunalreform eine große Rolle. Am Montag treffen sich Vertreter der Verbandsgemeinde Thalfang und der Einheitsgemeinde Morbach, um Möglichkeiten für eine Fusion auszuloten. TV-Foto: Klaus Kimmling

Thalfang/Morbach. Vier mögliche Partner hat die Verbandsgemeinde Thalfang, die nach dem Wunsch des Innenministeriums im Rahmen der Kommunalreform eine Fusion eingehen soll: die Verbandsgemeinden (VG) Hermeskeil, Neumagen-Dhron, Birkenfeld und die Einheitsgemeinde Morbach.

Keine Aussichten gibt es auf eine kommunale Ehe mit der VG Neumagen-Dhron. Denn an der Mosel hat man sich längst anderweitig orientiert (Lesen Sie auch auf Seite 13 ). Ein Gespräch mit Hermeskeil hat im Juni stattgefunden. Damals hatten die Gesprächspartner "gemeinsame Schnittmengen gefunden". Konkrete Ergebnisse gab es nicht. Allerdings will man sich erneut treffen.

Am kommenden Montag reist eine neunköpfige Thalfanger Delegation nach Morbach. Im Nachhinein hätte sich der Thalfanger Bürgermeister Hans-Dieter Dellwo einen etwas späteren Termin gewünscht. Schließlich kommt Innenminister Karl Peter Bruch am Tag danach zu einer SPD-Veranstaltung nach Traben-Trarbach, um dort über "Chancen und Perspektiven" der Verwaltungsreform zu sprechen. Der parteilose Rathaus-Chef hat zwei Fragen an den Minister. Die erste: Wie steht es um die Möglichkeit einer kreisübergreifenden Fusion mit der Verbandsgemeinde Hermeskeil, die zum Kreis Trier-Saarburg gehört?

Bruch hatte Dellwo in Aussicht gestellt, mit den beiden betroffenen Landräten Beate Läsch-Weber und Günther Schartz zu sprechen. Ob dies bereits geschehen ist, weiß Dellwo nicht.

Die zweite Frage ist für das Gespräch am Montag wichtiger: Welche Möglichkeiten gibt es überhaupt für die unterschiedlich strukturierten Gebietskörperschaften Einheitsgemeinde Morbach und Verbandsgemeinde Thalfang für einen Zusammenschluss? Denn nach Lage der Dinge dürfte das einer der wichtigsten Knackpunkte sein. Schließen sich die beiden Kommunen als Einheitsgemeinde zusammen, würden die bisherigen Ortsgemeinden in der VG Thalfang ihre Selbstständigkeit verlieren.

Dass diese Kröte rund um Thalfang geschluckt wird, kann sich Dellwo kaum vorstellen. Verschmilzt man allerdings als Verbandsgemeinde, müssten die Morbacher ihre Struktur aufgeben. Und nicht nur Gregor Eibes hat ein "starkes Faible für die Einheitsgemeinde". Der Morbacher Rathaus-Chef geht davon aus, dass man in Morbach notfalls für den Erhalt der Struktur kämpfen würde. Aus der Sicht der Morbacher gibt es eine weitere Hürde: die hohe Verschuldung der VG Thalfang. Doch möglicherweise wäre dieses Problem mit einer Mitgift des Landes aus der Welt zu schaffen.

Die objektiven Ehehindernisse trüben das Verhältnis der beiden Nachbarkommunen allerdings nicht. Es handelt sich um ein Treffen "auf freundschaftlicher Basis", versichert Eibes. Und sein Amtskollege in Thalfang unterstreicht: "Schließlich sind wir alle Hunsrücker." Auf eine Vorstellungsrunde werde am Montag verzichtet. Man kennt sich gut, versichern beide Seiten.

Ein Gesprächstermin mit der Verbandsgemeinde Birkenfeld steht noch aus.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort