Tourismus Immer mehr Touristen zieht es nach Thalfang

Thalfang · Nach Jahren des Rückgangs steigen die Touristenzahlen in Thalfang wieder. Einer der Gründe: Der Nationalpark Hunsrück-Hochwald.

 Ein Wahrzeichen: Die Klangskulptur am Erbeskopf.

Ein Wahrzeichen: Die Klangskulptur am Erbeskopf.

Foto: klaus kimmling

Die Nationalparkregion rund um Thalfang wird für Touristen zunehmend attraktiver. Das berichtet Daniel Thiel, Chef der Thalfanger Tourist-Information, in seinem Jahresbericht. Allerdings haben sich die Vorlieben der Besucher verlagert.

Thiel stellt „ordentliche Gäste- und Übernachtungszahlen einschließlich Camping“ für das vergangene Jahr fest. Damit stellt sich nach vielen Jahren wieder ein Aufwärtstrend in der Statistik ein. Die Zahl der Gästeübernachtungen lag im Jahr 2016 auf einem historischen Tief von 47 777 Übernachtungen. Dem war zudem ein seit 2008 anhaltender Abwärtstrend vorausgegangen. 2008 waren es noch 103 763 Übernachtungen, wie das statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt.

Bis 31. Oktober 2017 zählten die Statistiker 15 357 Gäste und 49 239 Übernachtungen. Zu dem Vergleichszeitraum 2016 bedeutet dies bei den Gästen ein Plus von 10,2 Prozent.

Thiel: „Die rückläufigen Übernachtungen sind zum einen betriebsbedingt und zum anderen auf die landesweit rückläufige Aufenthaltsdauer zurückzuführen. Diese ist im Regionsvergleich in der Verbandsgemeinde noch leicht höher und liegt bei 3,6 Tagen.“ Für den von 2008 bis 2016 andauernden Rückgang gebe es mehrere Gründe, so Thiel. Neben der rückläufigen Aufenthaltsdauer gab es auch strukturellen Wandel wie zum Beispiel altersbedingte Betriebsschließungen.

Nun sei aber wieder ein positiver Trend festzustellen. Der halte auch für 2018 an, wie Rückfragen zeigen. Insgesamt bieten rund 180 Unterkunftseinheiten mit 692 Betten sowie zwei Campingplätze (Heidenburg und Etgert) und zwei Wohnmobilstellplätze (Thalfang und Hunsrückhaus/Erbeskopf) mit insgesamt 50 Stellplätzen eine Übernachtungsmöglichkeit in der Urlaubsregion Thalfang am Erbeskopf. Thiel: „Die Urlaubsregion Thalfang am Erbeskopf ist für Tagesgäste zu jeder Jahreszeit sehr attraktiv. Bis zu 150 000 Gäste aus Nah und Fern und zu jeder Jahreszeit besuchen die Region, ob auf Festen, Veranstaltungen, Sportevents, zum Wintersport oder einfach zum ‚aktiven Naturgenießen‘.  Allein das künftige Nationalparktor Hunsrückhaus besuchten in 2017 rund 35 000 Menschen.“

Durch den Nationalpark steige die Zahl der Tagestouristen erheblich: „Seitdem kommen viele Gäste, die an der Mosel oder im Umland Urlaub machen und dann einen Tagesausflug zum höchsten Berg von Rheinland-Pfalz planen.

Ein wesentlicher Faktor sei dabei die Qualität. Mit dem Luftkurort Thalfang, der Fremdenverkehrsgemeinde Gräfendhron und dem Erholungsort Deuselbach gibt es insgesamt drei zertifizierte Ortsgemeinden in der Verbandsgemeinde. Es gibt aber außerdem auch weitere Qualitätsmerkmale.

Neben einem „Wanderwirt Saar Hunsrück“ (Landhaus Gräfendhron), gibt es zum Beispiel vier weitere zertifizierte Wandergastgeber. Zirka 70 Prozent der Unterkünfte sind im 3- und 4-Sterne-Segment klassifiziert davon drei Ferienwohnungen mit fünf Sternen.

Zwei Betriebe haben sich sogar als Partnerbetriebe des Nationalparks Hunsrück-Hochwald qualifiziert. Um diese Auszeichnung zu erhalten, müssen die Betriebe unter anderem umweltfreundlich wirtschaften und regionale Produkte verwenden. Dazu zählen der Bahnhof Thalfang und der Bed&Breakfast Betrieb „Rosenhill“. Die Vernetzung mit den Nachbargemeinden werde immer besser.

Thiel: „Aufgrund der sehr ähnlichen Themen und dem verbindenden Element ‚Nationalpark Hunsrück-Hochwald‘ sowie verschiedener bisher durchgeführter gemeinsamer Projekte besteht bereits seit Jahren eine Kooperation im Marketingbereich, bei Veranstaltungen wie den Wanderwochen, den Planungen für die Herausgabe einer gemeinsamen Erlebnis- und Freizeitkarte und vieler weiterer Projekte.“

Diese Zusammenarbeit soll in Zukunft intensiviert werden. Aktuell würden die  Tourist-Informationen Birkenfeld, Thalfang  und Hermeskeil  an einem Konzept arbeiten, das ermitteln soll, inwieweit die Zusammenarbeit weiter ausgebaut werden kann.

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