Wehmut und Dankbarkeit

Nach 19 Jahren im Hunsrück wechselt Pfarrer Georg Müller in die Eifel, wo er in Waxweiler etwa gleich viele Schäfchen betreuen wird. Die Kontakte zu seinem bisherigen Wohnort Merscheid will der Spee-Chor-Sänger aber nicht gänzlich abbrechen.

 Pfarrer Georg Müller, hier im Merscheider Pfarrhaus mit seiner Gitarre, wird vor allem denjenigen fehlen, die seit Jahren mit ihm zur Ferienfreizeit nach Ameland gefahren sind. TV-Foto: Ursula Schmieder

Pfarrer Georg Müller, hier im Merscheider Pfarrhaus mit seiner Gitarre, wird vor allem denjenigen fehlen, die seit Jahren mit ihm zur Ferienfreizeit nach Ameland gefahren sind. TV-Foto: Ursula Schmieder

Merscheid/Waxweiler. Es ist nicht leicht, nach Jahrzehnten Abschied zu nehmen vom gewohnten Umfeld und von Menschen, die einem ans Herz gewachsen sind. Pfarrer Georg Müller, der ab Oktober zur Eifel-Pfarrei Waxweiler wechselt, empfindet da nicht anders. Er gehe mit Wehmut, spricht er von der "Traurigkeit, so vieles zurück lassen zu müssen". Aber andererseits sei er auch "dankbar, 19 Jahre für die Menschen hier dagewesen sein zu dürfen". Am 13. August 1988 hatte Müller nach verschiedenen Stationen im Saarland seine erste Stelle als Pfarrer von Merscheid, Haag, Hunolstein und Rapperath angetreten. Und zwar mitsamt den Filialkirchen Heinzerath, Elzerath, Weiperath, Odert und Walholz. Er betreute fünf Pfarreien mit zehn Kirchen

Seit 1997 ist er zudem für Gonzerath zuständig - insgesamt also für fünf Pfarreien mit zehn Kirchen. In Waxweiler wird er zwar auch Seelsorger von elf Dörfern sein, aber nur in drei Pfarreien wirken mit zwei Filialkirchen und einer kleinen Kapelle. Die Zahl der Schäfchen in der Eifel wird etwa gleich groß bleiben. Während er heute mehr als 3000 Gläubige betreut, sind es in der Eifel mit etwa 2800 Gläubigen kaum weniger. Die Aussicht auf eine noch überschaubare Pfarrei war es denn auch, die ihn bewogen hat, Ja zu der Aufgabe zu sagen. Denn gedrängt auf einen Wechsel habe das Bistum schon lange. Doch nach den ersten zehn Jahren Hunsrück hatte Müller Gonzerath dazu bekommen, sodass ein Wechsel nicht zur Debatte stand. Nachdem ihm immer wieder Vorschläge unterbreitet wurden, entschied er sich für Waxweiler. Dabei spielte aber auch eine Rolle, dass der Ort kaum weiter von Trier entfernt ist als Merscheid. Denn der in Burgbrohl bei Maria Laach geborene Pfarrer ist seit 1975 Sänger des Trierer Spee-Chores. "Der Montagabend wird immer frei gehalten - dann sind die Chorproben", macht der 53-Jährige deutlich, wie wichtig ihm das Singen ist. Doch Müller singt nicht nur sehr gern, er spielt auch Gitarre, etwa bei Schulmessen und Kommunionfeiern, vor allem aber bei den jährlichen Ferienfreizeiten auf Ameland. Unterstützung gewähren zwei Patres

Offiziell verabschiedet wird Müller am 30. September um 15 Uhr in Merscheid. Wohnen wird er dort aber vorerst weiter, da das Pfarrhaus in Waxweiler renoviert wird. Ab Oktober übernehmen die Pfarrer Karl-Josef Albrech und Thomas Thielen (Neumagen-Dhron) die Vertretung. Alb-rech in Hunolstein und Rapperath, Thielen in Gonzerath, Haag und Merscheid. Unterstützt werden sie zudem von den beiden Patres Bernardo und Thomas Satschi.

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