Willkommen im virtuellen Rathaus

Morbach/Thalfang/ Hermeskeil/ Kell · Längst muss der Bürger nicht mehr für alles "aufs Amt". Denn das Rathaus kommt via Internet in die gute Stube. Dieses Angebot wird zunehmend wahrgenommen. Die Kommunen reagieren darauf, ihre Homepages werden immer informativer. Der TV hat die Auftritte der Verbandsgemeinden Hermeskeil, Kell, Thalfang und der Einheitsgemeinde Morbach unter die Lupe genommen.

Morbach/Thalfang/ Hermeskeil/ Kell. Neues direkt auf der Startseite - das kommt gut an bei der Internetseite www.morbach.de . Nutzer loben auch die Übersichtlichkeit. 15 000 Euro hat sich die Einheitsgemeinde ihr neues Erscheinungsbild im Netz vor vier Jahren kosten lassen. "Tagtäglich werden die Informationen auf den neuesten Stand gebracht", sagt Büroleiter Theo Gätz. Nur die Formulare könnten noch mehr genutzt werden.
Den größten Sprung ins moderne Netz hat vor einem halben Jahr Thalfang gemacht. 15 000 Euro wurden investiert, um aus einem ehemals eher schlicht gestalteten Auftritt eine optisch und inhaltlich ansprechende Internet-Präsenz zu machen. Ein Problem blieb: Nicht jeder Nutzer kennt den Unterschied zwischen der Verbandsgemeinde (VG) und dem Luftkurort Thalfang. Für die VG wurde nun die Adresse www.erbeskopf.de genannt, der Luftkurort ist unter www.thalfang.de zu finden. "Wir haben positive Reaktionen auf die Homepage der Verbandsgemeinde bekommen, aber es fehlen noch Inhalte", sagt der Sprecher der VG, Michael Suska. Konkret sind das Informationen über Wasser und Abwasser.
Wer ist "ich", fragt sich der Nutzer auf der Startseite, wo ein Grußwort ohne Namen zu finden ist. Eine Auflösung gibt es nicht. Man kann nur raten, dass Bürgermeister Hans-Dieter Dellwo damit gemeint ist.
Seit November ist unter www.hermeskeil.de eine bunte und frische Kommune im Internet zu finden. "Allein die Gestaltung hat uns 1200 Euro gekostet. Den Inhalt haben wir selbst übernommen", erläutert VG-Sprecher Werner Haubrich. Sogar die Formulare dieser Seite werden gut genutzt. Besonders bei Bauen und Wohnen hat sich die Verwaltung viel Mühe gegeben, was sich in den Menüpunkten Schornsteinfeger und Hausanschlüsse zeigt.
"Cool" finden junge Leute das Geo-Informationssystem auf der Seite www.kell-am-see.de . Wo es langgeht beim Amt, in der Freizeit oder den Terminen bei der Müllabfuhr wird detailliert beschrieben. "Wir werden unseren Internet-Auftritt demnächst offiziell vorstellen", kündigt der Keller VG-Sprecher Norbert Willems an. Die Modifizierung schaffte die Kommune mithilfe einer Fachschule in Potsdam im Rahmen von Praktika ohne Kosten - alles online versteht sich.
Sogar auf den landesweiten Formular-Server hat der Nutzer Zugriff. Die Formulare müssen jedoch meist runtergeladen und ausgefüllt mit der Post oder per Fax geschickt werden.
Wer auf allen vier Seiten, die sich teilweise optisch ähneln, bei den Verwaltungen einen Hund anmelden will, bekommt natürlich das passende Formular geliefert. Die Anfrage, wie viel Hundesteuer das Tier kostet, läuft jedoch ins Leere. Da hilft nur eins: anrufen. Die Ansprechpartner sind mit Durchwahl überall gut zu finden.
Ein auffallendes Merkmal bleibt als Fazit festzuhalten: Die Seiten sehen sich immer ähnlicher.
Extra

So wurde getestet: Zehn Tester, darunter geübte und ungeübte Internetnutzer mussten mit den virtuellen Rathäusern in Morbach, Thalfang, Hermeskeil und Kell klarkommen. Finden sollten die Kandidaten zwischen 16 und 60 Jahren das richtige "Amt", Ansprechpartner, Formulare, Veranstaltungen und touristische Angebote. doth

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