Energie Ranzenkopf: Der Bau schreitet voran

Morbach/Bernkastel-Kues · Gesellschafter und Vertreter der an der Finanzierung beteiligten Banken informieren sich über den Baufortschritt des kommunalen Projekts. Die Fundamente für die Windriesen sind bereits gegossen.

 Vor Ort haben sich Gesellschafter und Vertreter der Banken ein Bild vom  Baufortschritt im Windpark Ranzenkopf gemacht.

Vor Ort haben sich Gesellschafter und Vertreter der Banken ein Bild vom  Baufortschritt im Windpark Ranzenkopf gemacht.

Foto: Kreisverwaltung

 Wie die Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich mitteilt, schreiten die Arbeiten auf der  Baustelle des kommunalen Windparks am Ranzenkopf voran. Gegenwärtig wachsen die Türme bis auf eine Höhe von 149 Metern. Zehn Fundamente für die Windräder vom Typ Enercon E-115 seien bereits gegossen, die Türme nahezu alle aufgestellt. Beim Bau dieser neuartigen Windkraftanlagen wird der konisch zulaufende Betonturm abschließend mit einem Stahlrohr verlängert. Das verleihe ihm zusätzliche Höhe und Statik. Anschließend setzt ein Spezialkran   die Maschinenhäuser auf und montiert die Flügel.

In den kommenden Wochen entstehen  zehn 149 Meter hohe Windenergieanlagen des kommunalen Windparks, die in den nächsten 20 Jahren umweltfreundlichen Strom erzeugen sollen. Auf die Höhe muss noch die Höhe der Rotorenblätter gerechnet werden. Die Rotoren der Enercon-E 115 Gondel haben einen Durchmesser von 115,7 Metern und eine Nennleistung von 3000 Kilowatt, wie die Firma auf ihrer Homepage erläutert. Damit ergibt sich eine Gesamthöhe der Anlagen von 206 Metern.

Wer zum Beispiel von der L 47 von Osann-Monzel aus Richtung Mülheim fährt, kann den Fortschritt der Bauarbeiten gut beobachten. Die Windkraftanlagen sind über dem Moseltal deutlich zu sehen.

Zwei der insgesamt zehn Windenergieanlagen wurden bereits ans Netz genommen, acht befinden sich im Aufbau, so die Kreisverwaltung. Die Vertreter der kommunalen Gesellschafter aus dem Landkreis Bernkastel-Wittlich, darunter Landrat Gregor Eibes und Bürgermeister der beteiligten Gemeinden sowie die Vertreter der projektfinanzierenden Banken aus der Region und der Nord LB, besuchten die Baustelle und informierten sich vor Ort über den Baufortschritt, so die Kreisverwaltung. „Trotz des für den Baufortschritt ungünstigen Winters gehen die Arbeiten gut voran“, erklärte Enercon-Projektleiter Detlef Hanus. Durch die kürzlich erfolgte Verstärkung des Bautrupps gehe Enercon derzeit davon aus, den witterungsbedingten Bauverzug aufzuholen und alle zehn Windenergieanlagen noch bis Ende Juni in Betrieb nehmen zu können. Dann werde der kommunale Windpark Am Ranzenkopf, dessen Einnahmen gänzlich den beteiligten Kommunen zugutekommen, die Region „zuverlässig und wirtschaftlich mit sauberem Windstrom“ versorgen.

Der Ranzenkopf gilt als besonders gut für Windkraft geeignet. Nach Betreiberangaben sollen die zehn Anlagen jährlich Strom für circa 25 000 Haushalte ins Netz einspeisen. Betrieben wird der Windpark von der zu 100 Prozent kommunalen Betreibergesellschaft „Windpark Am Ranzenkopf GmbH & Co. KG“ mit Sitz in Wittlich. Für die Projektierung des Windparks bis zur Erlangung der Baugenehmigung zeichnete die Energie Bernkastel-Wittlich, Anstalt des öffentlichen Rechts verantwortlich.

Der Windkraftpark am Ranzenkopf war ein umstrittenes Projekt.  Der Naturschutzbund hatte sogar gegen den Park geklagt, da Brutgebiete für den Rotmilan und die Waldschnepfe aus seiner Sicht gefährdet waren. Zu Beginn des Jahres hatte man sich schließlich außergerichtlich geeinigt, nachdem auf ein weiteres ursprünglich geplantes Windkraftrad verzichtet wurde. Ebenfalls in der Kritik war das optische Erscheinungsbild der Anlagen, die vom Moseltal aus zu sehen seien. Das stünde im Widerspruch zu der von den Landkreisen Bernkastel-Wittlich und Cochem-Zell und weiterer Gemeinden angestrebten Anerkennung des Moseltals als Unesco-Weltnaturerbe.

Im Landkreis Bernkastel-Wittlich gibt es Windkraftanlagen in den Verbandsgemeinden Thalfang, Bernkastel-Kues und in der Einheitsgemeinde Morbach.

Am Netz sind derzeit 56 Anlagen, 23 weitere sind genehmigt, neun beantragt, drei geplant und eine zurückgebaut.

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