Trier Husten, Fieber, Magen-Darm: Viren breiten sich in der Region aus

Trier · Die Zahl der Erkrankten ist in den vergangenen Tagen landesweit gestiegen. Bei Impfstoff herrscht weiterhin ein Engpass. Apotheker rechnen nicht mehr mit Nachschub.

Trier: Husten, Fieber, Magen-Darm: Viren breiten sich in der Region aus
Foto: dpa/Maurizio Gambarini

Fast überall wird derzeit geschnieft und gehustet. Wer nicht von einer Erkältung oder gar Grippe erwischt worden ist, der plagt sich womöglich mit einer heftigen Magen-Darm-Infektion. Viren haben derzeit viele Menschen in der Region im Griff.

Allein die Zahl der Grippeerkrankten ist in den vergangenen Tagen deutlich gestiegen. Waren es landesweit in der letzten Januarwoche noch 325, die sich mit Influenza infiziert hatten, so stieg die Zahl in der vergangenen Woche auf 485. In dieser Woche wurden in Rheinland-Pfalz nach Angaben des Landesuntersuchungsamtes (Lua) 394 Neuerkrankungen registriert. Insgesamt erkrankten seit Beginn des Jahres in Rheinland-Pfalz offiziell 1458 Menschen an Grippe. In der Region wurden seitdem 144 Grippefälle gemeldet. Die Zahl kann noch höher sein, da nach Angaben einer Lua-Sprecherin nicht jeder Erkrankte zum Arzt gehe und nicht jeder Arzt bei Grippe-Symptomen eine Laboruntersuchung veranlasse.

Im Vergleich zum gleichen Zeitraum im vergangenen Jahr ist die Zahl der Grippekranken im Land allerdings deutlich geringer. Bis Mitte Februar hatte es 2018 bereits fast 3000 Infizierte gegeben. Danach stiegen die Zahlen bis Ende März weiter dramatisch an. Letztlich wurden in der vergangenen Grippesaison in Rheinland-Pfalz 13 856 Grippefälle registriert, mindestens 28 Menschen starben durch den Virus.

Anders sieht es beim Noro-Virus aus, der eine Magen-Darm-Infektion verursachen kann. Seit Anfang des Jahres wurden in Rheinland-Pfalz 1311 Fälle registriert, im vergangenen Jahr waren es in den ersten sieben Wochen 888.

Mit ein Grund für die hohe Zahl an Grippekranken im vergangenen Jahr war, dass die empfohlene Grippe-Impfung nicht ausreichend wirksam war. Statt eines Vierfachimpfstoffes, wie er in dieser Saison empfohlen wird, wurde vor Beginn der vergangenen Grippewelle ein Dreifachimpfstoff empfohlen. Anscheinend haben sich nun – wohl auch wegen der heftigen Grippewelle vor einem Jahr – mehr Menschen impfen lassen. Mit dem Ergebnis, dass es bereits im November Engpässe beim Impfstoff gegeben hat. Daraufhin erlaubte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), auch Impfstoff aus dem EU-Ausland einzuführen. Doch laut rheinland-pfälzischem Apothekerverband sind die Vorräte bereits wieder aufgebraucht. Am Markt seien derzeit keine Influenza-Impfstoffe zu bekommen, sagt Verbandssprecher Frank Eickmann. Hersteller, Großhandel und Importfirmen meldeten leere Lager. „Wir gehen davon aus, dass sich daran für diese Impfsaison wenig bis nichts mehr ändert“, sagt Eickmann.

Laut Walter Gradel, Vorsitzender der Bezirksärztekammer, ist in einzelnen Apotheken noch Impfstoff vorhanden. „Deshalb lohnt es sich auf jeden Fall, beim Arzt nachzufragen, ob man sich noch impfen lassen kann“, rät Gradel.

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