HWK: Eine halbe Million Euro weniger Jahresüberschuss

Trier (woc) · Der Jahresüberschuss der Handwerkskammer Trier hat sich um mehr als eine halbe Million Euro reduziert. Erzielte die HWK im Jahr 2006 noch einen Überschuss von 540.000 Euro waren es 2007 lediglich 4000 Euro.

 Die Handwerkskammer Trier.

Die Handwerkskammer Trier.

Foto: Christiane Wolff

Der Jahresabschluss 2007 der Handwerkskammer Trier ist in einer nicht-öffentlichen Sitzung in den Gremien der Kammer behandelt worden. Die Mitarbeiter wurden per Rundbrief, der dem TV vorliegt, über die Entwicklungen informiert. Die "Vorfälle im Umweltzentrum" und "ein deutliches Minus in den Berufsbildungszentren" seien Ursache für das schlechtere Wirtschaftsergebnis.

Zwar sei der Gesamt-Jahresüberschuss der HWK und sämtlicher Tochtergesellschaften im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 500.000 Euro geschmolzen. "Aber angesichts der Rahmenbedingungen und Anbetracht der Zahlen im Detail" sei das "ein sehr gutes Ergebnis", teilte HWK-Präsident Rudi Müller auf TV-Anfrage mit. Denn im Umweltzentrum der HWK war es in den vergangenen beiden Jahren zu Unregelmäßigkeiten bei der Abrechnung öffentlich geförderter Projekte gekommen.

Nach einer internen Wirtschaftsprüfung musste die Kammer 53.000 Euro zu unrecht beantragte Zuschüsse zurückzahlen. 70.000 weitere Euro mussten an die Fördergeldgeber zurück gegeben werden, weil der im Herbst fristlos entlassene ehemalige UWZ-Leiter die Kosten für ein weiteres Projekt falsch angegeben habe, teilte die HWK gestern im TV-Gespräch mit. Seit Bekanntwerden der Unregelmäßigkeiten im UWZ ist die Weiterbildung zusammengebrochen: rund 150.000 Euro weniger als eingeplant konnten 2007 im Seminarbetrieb erzielt werden. Auch die Kosten für die zusätzliche Betriebsprüfung und die Konzeptionierung eines neuen Leitbilds für das UWZ habe nocheinmal rund 100.000 Euro verschlungen.

Der von den Fördergeldgebern verhängte Projektstopp verursache gegenüber der einkalkulierten Summe ein Minus von rund 230.000 Euro. Diese mit den Unregelmäßigkeiten im UWZ verbundenen Belastungen aus 2007 seien vollständig in den Jahresabschluss eingeflossen, informierte die Kammer. "Für 2008 rechnen wir daher nicht mehr mit negativen Auswirkungen wegen der Vorfälle im UWZ", erklärte Kammer-Präsident Rudi Müller.

Weil der Projetkstopp der Fördergeldgeber für das UWZ und weitere Abteilungen weiterhin gelte und auch der massive Image-Schaden noch nicht behoben sei, habe man seine Ergebniserwartungen für das UWZ für 2008 jedoch deutlich nach unten korrigiert.

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