HWK: Rätselraten um Zertifikate

Trier · Die Situation um die 70 Gebäude-Energieberater, deren Prüfung die Handwerkskammer Trier aufgehoben hat, wird immer undurchsichtiger. Nach einem Krisengespräch in der Kammer gehen Betroffene davon aus, dass ihre Zertifikate vorerst weiter gelten. Die Kammer gab keine Stellungnahme dazu ab.

(hw) Für Gebäude-Energieberater hat sich gestern Abend nach einem Krisengespräch in der HWK Trier die Lage nach ihrer Einschätzung entspannt. „Die ausgestellten Zertifikate gelten, bis Einzelnen nachgewiesen wird, dass deren Prüfung nicht ordnungsgemäß war", sagt Bernhard Becker, Vorstandsvorsitzender des Vereins „Gebäude-Energieberater-Netzwerk". Diese Auffassung teile auch der Justiziar der Handwerkskammer, Gerhard Müller. Gegenüber Journalisten wollte sich Gerhard Müller nach dem Treffen nicht äußern.

So bleibt weiter unbeantwortet, warum die Handwerkskammer in einer Mitteilung diese „aufschiebende Wirkung" nicht erwähnt hat. In dem Schreiben heißt es lediglich: „Diese Prüfungsentscheidungen mussten vorläufig aufgehoben werden." Rund 20 betroffene Energieberater hatten sich zur Infoveranstaltung eingefunden. Initiiert wurde das Gespräch vom „Energieberater-Netzwerk", das bereits am Samstag Klärungsbedarf gesehen und deshalb um das Gespräch gebeten habe, so Becker. Die Energieberater beklagen nun den enormen Imageverlust, der durch die Aktion entstanden sei.

Auch hierzu gab es offenbar weder in der Infoveranstaltung, noch gegenüber den Medien gestern Antworten. Warum bekamen die 70 Energieberater zunächst das Schreiben, und erst danach gab es ein Gespräch mit den Betroffenen? Diese Frage ist bislang nicht beantwortet. Auch nicht, warum es die HWK nun so eilig hatte, die Zertifikate zu beanstanden, nachdem der Skandal im Umweltzentrum bereits seit über einem Jahr akut ist. Justiziar Müller verabschiedete sich gestern Abend wortlos und im Laufschritt.

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