"Jahrhundertprojekt" Stadt am Fluss: Rahmenplan steht

Trier · Ein Liegewiese am Schloss Monaise mit Zugang zur Mosel, eine schwimmende Flussbühne, eine Fußgängerpromenade über die Römerbrücke, die Erweiterung des Freibads Nord zum Strandbad, ein Anleger für große Flusskreuzschiffe auf Höhe der Kabinenbahn, eine neue Radwegetrasse über den Hafen und Schwimm-Baggerseen im Naturschutzgebiet bei Kenn: Das sind nur einige der Ideen, die der Rahmenplan "Stadt am Fluss" für die Entwicklung von Mosel und Moselufer vorschlägt.

(woc) Als "Jahrhundertprojekt" bezeichnet Manfred Maximini den Rahmenplan, der dabei helfen soll, das brachliegende Potenzial der Mosel besser zu nutzen. "Jahrhundertprojekt" nicht nur, weil die Umsetzung des Plans das Gesicht Triers gründlich ändern und die Lebensqualität eklatant steigern würde, sondern auch, weil es angesichts der finanziellen Lage der Stadt wohl etliche Jahrzehnte dauern dürfte, bis der Plan in die Realität umgesetzt ist. "Trotzdem dürfen wir den Rahmenplan nicht als reine Utopie betrachten, zumindest zeit der Plan, wo wir hin wollen und verhindert so unerwünschte Entwicklungen", hielt Friedel Jaeger von der SPD in der Sitzung des Dezernatsausschusses IV, in der der Rahmenplan am Donnerstagabend vorgestellt wurde, dagegen.

Die Stadtverwaltung hatte im November 2007 das Büro BGHplan Landschaftsarchitekten bdla aus Trier mit dem Rahmenplan "Stadt am Fluss" beauftragt. Die Planer haben den Mosellauf durch Trier in eine Süd-, eine West- und eine Nord-Zone aufgeteilt und schlagen fünf "Leuchttürme" für die bessere Anbindung der Stadt an die Mosel vor: Die Aufwertung des Krahnenufers für Freizeit und Tourismus mit Gastronomie und der Einrichtung einer breiten Fußgänger- und Radfahrer-Promenade. Die Verbesserung der Fuß- und Radwegeverbindungen beider Uferseiten mit der Innenstadt, unter anderem durch zwei zusätzliche Brücken (Höhe Krahnenufer und Höhe Ex-Eisenbahnausbesserungswerk). Die Römerbrücke müsse ihrer historischen Bedeutung gemäß aufgewertet werden, wozu die Planer eine Verbreiterung der Fuß- und Radwege und am westlichen Brückenkopf eine komplette Umgestaltung der Verkehrsführung - zum Beispiel durch einen Kreisverkehr - vorschlagen. Auf Höhe des Nordbades könnte ein Moselstrand den Naherholungswert der Mosel steigern. Fünfter großer Vorschlag ist die Verbesserung der Moselwege für Fußgänger und Fahrradfahrer im Allgemeinen, insbesondere könnte am westlichen Moselufer eine Brücke über den Moselarm am Hafen zur bessesren Erreichbarkeit des Stadtteils Pfalzel.

Der Rahmenplan, der noch etliche weitere kleinere Maßnahmen vorschlägt, soll demnächst im Architektur- und Städtebaubeirat diskutiert werden. Ein noch zu gründender Beirat mit Vertretern aus Institutionen, Stadtratsfraktionen und Ortsbeiräten soll das Verfahren weiter begleiten. Für den Frühsommer sind Workshops geplant, die den Bürgern die Beteiligung an der weiteren Entwicklung des Plans ermöglichen sollen.

"In ganz vielen kleinen Schritten werden wir die Sache angehen. In der Verwaltung haben wir bereits damit begonnen, ein Konzept zu finden, um die Sauberkeit und Pflege des jetzigen Ufers zu verbessern", erklärte Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani in der Ausschusssitzung. Außerdem soll geprüft werden, welche Gelder von EU, Bund und Land für ein solches Großprojekt beantragt werden können.

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