Jamal Shuler, der König der Lüfte

Bonn · Gelungener Abend aus Trierer Sicht: Einen Tag nach der knappen Niederlage der TBB Trier in Frankfurt zeigten sich die TBB-Spieler George Evans, Jamal Shuler und Derek Raivio beim Allstar-Day in bester Laune.

Deutscher Meister im Basketball? Das ist für die Trierer Basketballer schon aufgrund des vergleichsweise kleinen Budgets allenfalls ein schöner Traum. Seit Samstag haben die Trierer aber zumindest einen Deutschen Meister in ihren Reihen: Jamal Shuler, Flügelspieler, 23 Jahre alt, sorgte beim Allstar-Day im ausverkauften Bonner Telekom Dome mit spektakulären Flugeinlagen für die ersten Begeisterungsstürme des Abends. Vier sehr unterhaltsame Dunking-Varianten, vier mal die Höchstpunktzahl von der Jury: Der für den Dunking-Wettbewerb nachnominierte Shuler war der unbestrittene Star am Korb beim Allstar-Day. Dabei hatte das Wochenende zumindest aus Ergebnis-Sicht gar nicht so gut für die Trierer angefangen. Am Freitagabend hatte es trotz einer kämpferischen Vorstellung ein 69:71 in Frankfurt gegeben. „Wir haben die Busfahrt genutzt, um uns die Dunking-Varianten auszudenken“, sagt Shuler. Das mit dem „wir“ ist durchaus wörtlich zu nehmen. Shuler vertraute bei seinen Dunks auf Vorarbeit der Teamkollegen Chris Copeland, George Evans und Derek Raivio. Letzterer zeigte sich mit einem Kopfball-Assist und einem Hackentrick auch als Kicker-Talent. Vorher hatte sich Raivio bereits Platz drei bei den Drei-Punkte-Meisterschaften gesichert. Gegen den an diesem Tag traumhaft sicheren Göttinger Taylor Rochestie war aber auch für Raivio nichts zu machen.

Nach Raivio und Shuler war dann mit Center George Evans ein dritter Trierer offiziell im Einsatz. Der älteste Spieler der Liga – er wird am nächsten Sonntag 39 Jahre alt – wurde vom Bonn- und Süd-Allstars-Trainer Mike Koch nominiert. Und Liga-Dino Evans machte ein tolles Spiel. Acht Würfe, 16 Punkte – und das in nur 16 Minuten auf dem Parkett! Damit war Evans zweitbester Schütze des Spiels. Ein weiterer Faktor für den überraschenden Sieg des Südens war Evans’ kaum jüngerer Center-Kollege Chris Ensminger (ebenfalls 16 Punkte), der von den Fans auch zum wertvollsten Spieler des Allstar-Days gewählt wurde. Es war erst der dritte Sieg einer Süd-Auswahl bei bisher 18 Aufeinandertreffen der besten Spieler der Basketball-Bundesliga.

Evans überraschte auch seine Kollegen: So gab’s von Zuschauer Copeland lautes Johlen, als sich Evans von einer Seite zeigte, die man normalerweise nie von ihm zu sehen bekommt. In anderthalb Jahren in Trier hat Evans noch nie von jenseits der Dreier-Linie auf den Korb geworfen. Beim Allstar-Spiel war das anders: Weil das Spiel kurz zuvor unterbrochen wurde, zielte Evans einfach mal von ganz weit draußen auf den Korb – und er traf!

So war der Allstar-Day dann auch insgesamt eine runde Sache, nicht nur aus Trierer oder Bonner Sicht. Das Programm wurde im Vergleich zu den Vorjahren sinnvoll gestrafft. So wurde es ein kurzweiliger Abend mit der richtigen Balance zwischen Sport und Show.

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