Unglück Wieder ein junger Schwimmer in der Mosel vermisst

Zeltingen-Rachtig · 17-jähriger polnischer Saisonarbeiter wird seit Dienstagabend vermisst. Suchaktion bei Zeltingen-Rachtig bislang ohne Erfolg.

 Feuerwehreinsatzkräfte und Spezialisten der Wasserschutzpolizei suchen mit einem Sonargerät an Bord ihres Bootes nach dem vermissten 17-Jährigen.

Feuerwehreinsatzkräfte und Spezialisten der Wasserschutzpolizei suchen mit einem Sonargerät an Bord ihres Bootes nach dem vermissten 17-Jährigen.

Foto: TV/Winfried Simon

Nach dem tödlichen Schwimmerunglück bei Trier gibt es nun offenbar einen neuen Fall: wieder die Mosel, diesmal bei Zeltingen-Rachtig (Kreis Bernkastel-Wittlich).

Dort ist ein Jugendlicher am Dienstagabend in der Mosel vermutlich ertrunken. Nach Angaben der Polizei wollten sich zwei junge Männer eine Abkühlung von den heißen Temperaturen gönnen. Dabei geriet einer der beiden, ein 17-jähriger Saisonarbeiter eines nahegelegenen Weingutes, in eine Notlage und ging unter.

Mehrere Ersthelfer versuchten, den jungen Mann zu retten und sprangen in die Mosel, um ihn herauszuziehen. Die Feuerwehren Zeltingen-Rachtig, Kues, Erden-Lösnich und Kröv  gingen sofort mit mehreren Booten auf das Wasser, um nach dem jungen Mann zu suchen, der inzwischen unter der Wasseroberfläche war. Auch ein Hubschrauber und eine Drohne kamen bei der Suche zum Einsatz. Allerdings ohne Erfolg.

Die Suche nach dem jungen Mann ging am Mittwoch weiter. Im Einsatz waren sieben Feuerwehrmänner aus Zeltingen-Rachtig und fünf Beamte der Wasserschutzpolizei.

Dabei setzte die Wasserschutzpolizei ein auf ein Feuerwehrboot montiertes Sidescan-Sonargerät ein. Mit ihm können Objekte im Wasser oder auf dem Grund von Gewässern geortet werden.

Der vermisste junge Mann konnte nach Auskunft der Polizei nicht schwimmen. Auch sein Freund, 18 Jahre alt und ebenfalls aus Polen stammend, konnte nicht schwimmen. Die Stelle, wo die beiden am Dienstagabend in die Mosel stiegen, befindet sich beim Ortsteil Ürziger Mühle zwischen Zeltingen-Rachtig und Lösnich. In umittelbarer Nähe überspannt die Hochmoselbrücke den Fluss.

Die Mosel ist im Uferbereich zunächst relativ flach, nach etwa 20 bis 30 Metern beginnt dann abrupt die 3,50 Meter tiefe  Fahrrinne. Wolfgang Rachow von der Wasserschutzpolizei Bernkastel-Kues: „Viele unterschätzen die Gefahr, die Tiefe der Mosel, die Strömung und die Sogwirkung der Schiffe.“ Die Suche wurde am Mittwochnachmittag eingestellt. Heute wird die Wasserschutzpolizei noch einmal den Uferbereich absuchen. Die Mosel ist zurzeit 25 Grad warm. Bei solchen Temperaturen kommen leblose Körper relativ schnell an die Oberfläche.

Erst am Sonntag war ein 19-Jähriger, der bei Trier die Mosel durchschwimmen wollte, ertrunken. Die Leiche war am Dienstag geborgen worden (siehe auch: Extra).

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