Katrin Werner ("Die Linke") will Fraktionsstatus zurück

Trier · Der Trierer Ortsvorstand der Partei "Die Linke" hat Katrin Werner aufgefordert, mit ihrem Stadtratskollegen Johannes Verbeek wieder eine Fraktion zu bilden. Werner hatte die Fraktion am Montag vor einer Woche aufgekündigt.

 Kathrin Werner. Foto: privat

Kathrin Werner. Foto: privat

(woc) Offenbar wollen Katrin Werner und der Ortsvorstand der Trierer Linke wieder ihren Fraktionsstatus im Stadtrat zurückhaben. Stadtratsmitglied und Bundestagsabgeordnete Werner, die zusammen mit Parteigenossen Johannes Verbeek im Stadtrat sitzt, hatte den Fraktionsstatus erst am vorvergangenen Montag aufgekündigt. Grund seien unüberbrückbare Differenzen mit Verbeek gewesen. Als Reaktion darauf bezeichnete der Gymnasiallehrer die Bundestagsabgeordnete öffentlich als "krank und therapiebedürftig".
Am vergangenen Wochenende war der seit Monaten andauernde und ins Absurde abgleitende Zwist in der Trierer Linken Thema einer Klausursitzung des Partei-Landesvorstandes, dem Werner selbst als stellvertretende Vorsitzende angehört. Anschließend forderte der Landesvorsitzende Werner auf, ihr Stadtratsmandat niederzulegen: die "Aufkündigung von Fraktionen" sei "nicht akzeptabel", heißt es in der Veröffentlichung auf der offiziellen Homepage der Partei. Bei "Verlassen der Fraktion" werde außerdem erwartet, dass "das Mandat zurückgegeben wird". Auch Verbeek wurde gerügt: Seine persönlichen Angriffe gegen Werner seien "aufs Schärfste" zurückzuweisen.

Werner erklärte heute gegenüber dem TV, dass die Aussagen des Landesvorstandes auch so zu interpretieren seien, dass sie im Stadtrat verbleiben könne, sofern sie mit Verbeek wieder eine Fraktion eingehe statt als zwei unabhängige Mandatsträger im Rat zu sitzen.

Bei der Sitzung des Ortsverbandes am Donnerstagabend folgte der Ortsvorstand offenbar dieser Interpretation: "Unter Berücksichtigung der intensiven Diskussion und den Beschlüssen des Landesvorstandes Rheinland-Pfalz sowie den Erwartungen von Gregor Gysi von der Bundespartei an die gewählten Mandatsträger der Partei Die Linke in Trier fordert der Ortsvorstand Trier die Bundestagsabgeordnete und Stadtratsmitglied, Katrin Werner, zur Rückkehr in die Linksfraktion auf", heißt es in einer Pressemitteilung, die der Ortsvorstand am späten Donnerstagabend verschickte. Von Verbeek erwartet der Ortsvorstand, "dass zukünftig etwaige Konflikte nicht rufschädigend und ehrverletzend über die Medien ausgetragen, sondern solidarisch intern in den zuständigen Parteigremien gelöst werden".

Verbeek hatte vor der Ortsverbandssitzung auf TV-Anfrage eine Stellungnahme abgelehnt.
Sollten Verbeek und Werner tatsächlich wieder in einer Fraktion zusammenfinden, wäre dass der zweite Salto rückwärts: Im September hatte Verbeek die Fraktion mit Werner aufgekündigt - um wenige Wochen später wieder einzulenken. Die eigentlich bei der Kommunalwahl im Juni gewählte Stadtratsfraktion - der Marc-Bernhard Gleißner statt Katrin Werner angehörte - war zuvor bereits geplatzt, weil Gleißner nach heftigen Machtkämpfen mit Verbeek sein Mandat noch vor der konstituierenden Sitzung des Stadtrats niedergelegt hatte.

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