Kaum noch Salz: Nebenstraßen werden nicht mehr gestreut

Trier/Bitburg/Wittlich · Das Streusalz wird auch in der Region Trier immer knapper, weil bundesweit der Nachschub fehlt. Der Landesbetrieb Mobilität konzentriert seinen Winterdienst auf die Hauptverkehrsachsen. Ab heute wird auf Nebenstrecken nicht mehr gestreut. [MIT KARTE ]

 Das Streusalz wird bei den Strassenmeistereien in der Region knapp. Im Lager der Meisterei Trier in Sirzenich (Foto) sind noch rd. 60 Tonnen Salz. Die Menge reicht für einen normalen Streueinsatz mit acht Fahrzeugen auf 300 Kilometern Streckenlänge. Streuwagen, Streufahrzeug, TV-Foto: Friedemann Vetter

Das Streusalz wird bei den Strassenmeistereien in der Region knapp. Im Lager der Meisterei Trier in Sirzenich (Foto) sind noch rd. 60 Tonnen Salz. Die Menge reicht für einen normalen Streueinsatz mit acht Fahrzeugen auf 300 Kilometern Streckenlänge. Streuwagen, Streufahrzeug, TV-Foto: Friedemann Vetter

Foto: Friedemann Vetter

(cus) Weitere Schneefälle ab Donnerstag und Eisglätte auf den Straßen: Die Straßenmeistereien in der Eifel, an der Mosel und im Hunsrück sind dauerhaft im Großeinsatz, kämpfen aber mit Engpässen der Streusalz-Lieferanten (der TV berichtete).

Die Stadt Trier hat gerade eine neue Lieferung bekommen, doch in den Landkreisen reichen die Vorräte teilweise nur noch für eine Woche. Um Salz zu sparen, werden deshalb nicht mehr alle Strecken versorgt. Während auf Autobahnen noch rund um die Uhr gestreut wird, liegen die Prioritäten ansonsten auf stark befahrenen Bundesstraßen, Gefahrstellen sowie Strecken zu Krankenhäusern, Feuerwachen und Polizeistationen.

Die Kernzeit für den Winterdienst ist von 6 bis 20 Uhr. Auf Nebenstrecken und in Ortsdurchfahrten wird hingegen grundsätzlich nur noch geräumt, aber nicht oder kaum mehr gestreut – Autofahrer müssen dort besonders vorsichtig sein. Hintergrund der zwangsweisen Einschränkung: Landesbetrieb Mobilität und Kommunen hatten ihre Salzlager zwar im Herbst gefüllt, konkurrieren aber beim benötigten Nachschub mit anderen Regionen und Nachbarstaaten wie den Niederlanden, die diesmal stärker als zuvor gewohnt von Schnee und Eis betroffen sind. „Wir haben die Tagesproduktion auf mehr als 50.000 Tonnen Auftausalz hochgefahren“, sagt Dieter Krüger vom Verband der Kali- und Salzindustrie in Deutschland.

Bei der bundesweiten Verteilung komme es allerdings zu Verzögerungen. Das Problem: „Der Winter hat gleichzeitig flächendeckend eingesetzt und hält weiter an.“ Salz-Importe sollen helfen. Was den Verkehr behindert, bringt auf der Piste Spaß: Im Wintersportgebiet Erbeskopf im Hunsrück laufen die Lifte am Mittwoch von 11 bis 21 Uhr, in der Wolfsschlucht bei Prüm ab Donnerstag.

Die wichtigsten gestreuten Strecken:

Im Kreis Trier-Saarburg zählen dazu vor allem die Bundesstraßen. Priorität räumt der LBM der B 51 zwischen Welschbillig und Trier und weiter über Saarburg bis zur Grenze zum Saarland, der B 419 zwischen Konz und Palzem, im Moseltal der B 49 vom Verteilerkreis Trier Richtung Luxemburg sowie der B 53 von Trier über Schweich und weiter Richtung Koblenz ein. Gleiches gilt für die B 268 von Trier über Zerf und weiter nach Losheim, die B 52 zwischen Hermeskeil und Trier-Ehrang sowie die Hunsrückhöhenstraße (B 327/ B 407) und die L 150, die von der Autobahnabfahrt Mehring zum Flughafen Hahn führt. Auch die L 164, die von Thalfang aus zum Skigebiet am Erbeskopf und weiter nach Idar- Oberstein geht, wird weiterhin gestreut.

Mosel/Hunsrück:
Zu den wichtigen Verkehrsstraßen zählen die Bundesstraßen 49 und die B 50 von Wittlich Richtung Mosel, die Landesstraßen 141 zwischen Wittlich und Hetzerath, die L 47 von Sehlem Richtung Mosel, die L 55 nach Ürzig, die Moseluferstraßen L 47 und B 53, die Moselaufstiege von Mülheim, Traben- Trarbach und Enkirch Richtung Hunsrück sowie die Strecke zwischen Longkamp und Morbach sowie die Hunsrückhöhenstraße B327. Im Gegensatz zu den Straßenmeistereien melden die Städte Wittlich und Bernkastel-Kues noch genügend große Vorräte an Streusalz, allerdings haben sie auch einen geringeren Bedarf. Der städtische Räumdienst beschränkt sich jeweils auf die Räumung wichtiger Straßen und gefährlicher Strecken

Eifel:
Auf Bundes- und wichtigen Landesstraßen, allen voran der B 51, sollen zwar vorerst noch die üblichen Mengen ausgebracht werden. Probleme seien jedoch bei den weniger bedeutenden Straßen im "nachgeordneten Netz" zu erwarten: Hier wird nur noch morgens gestreut.

KARTE: Wo wird gestreut? (PDF, ca. 1 MB groß!)




Die in der Karte gelb markierten Straßen werden bis auf Weiteres nur noch bei Schneefall geräumt, aber nicht mehr gestreut (Ausnahme: besondere Gefällestrecken nach Festlegung durch die SM).
Zu dieser Kategorie gehören grundsätzlich auch alle Ortsdurchfahrten. Hier werden lediglich noch hochbelastete Bundesstraßen oder Strecken mit besonderen Gefahrenpunkten, Zufahrten zu Krankenhäusern, Feuerwachen, Polizeidienststellen, besondere Steilstecken o.ä. gestreut. Darüber hinaus ist jede Ortslage i.d.R. nur noch über eine Zufahrt an das zu streuende Netz angeschlossen.
(Wegen der technischen Möglichkeiten bei der Kartenerstellung sind immer nur ganze Netzknotenabschnitte in einer Farbe markiert.)

Konkret bedeutet dies, dass

1. alle nicht gelb markierten B-, L- und K-Straßen nur noch von 6:00 bis 20:00 Uhr geräumt und gestreut werden
2. alle gelb markierten Straßen nur noch geräumt werden
3. alle Ortsdurchfahrten nur noch geräumt werden (Ausnahmen: s.o.)
4. sofern Notdiensteinsätze bekannt werden, sind diese darüber hinaus besonders zu unterstützen.

Die zeitliche Einschränkung gilt nicht für die hochbelasteten Bundesstraßen:

1. B 51 zwischen BA-Grenze und Trier
2. B 51 zw. Konz und Trier
3. B 327 zwischen Thalfang und BA-Grenze

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