Kein politischer Druck auf Gaspreise der Stadtwerke

Trier · Über ihre Mehrheit im Aufsichtsrat der Stadtwerke Trier (SWT) haben Trierer Kommunalpolitiker auch Einfluss auf die Rohstoff-Preise des kommunalen Energieversorgers. Dass der Konzern zum Wohl der Bürger auf Gewinne aus dem Gasverkauf verzichtet, ist für die Stadträte jedoch nicht denkbar.

(woc) Die Argumente der Politiker dafür, dass die Stadtwerke trotz hoher Gewinne höhere Gas-Einkaufspreise an ihre Endkunden weitergeben müssten sind vielfältig: Zum einen würde ein politisch motivierter Preisnachlass auf Gas die Besitzer von Öl-Heizungen benachteiligen.

Zweitens füllen die SWT-Einnahmen das Stadtsäckel; mehr als 50 Prozent der SWT-Gewinne fließen in den städtischen Haushalt. Die Horror-Ankündigungen, dass im kommenden Winter arme Familien frieren müssten, weil sie sich das Heizen nicht mehr leisten könnten, hält Triers Oberbürgermeister Klaus Jensen außerdem für populistisch: „Niemand muss frieren. Entweder ist so viel Geld da, dass genug zum Heizen übrig bleibt oder es besteht das Anrecht auf einen Heizkosten-Zuschuss.“

Die Stadt Trier übernimmt für rund 4000 ihrer Einwohner die Heizkosten. Antragsberechtigt sind Hartz IV und Sozialhilfeempfänger sowie Rentner, die Grundsicherung beziehen. Wer mit seinem Einkommen knapp über dem Sozialhilfesatz liegt, hat ebenfalls Chancen auf einen Heizkostenzuschuss. Die Kosten für ihren Strom müssen Hilfeempfänger dagegen aus ihrem normalen Regelsatz bestreiten.

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