Kiga-Architekt will einstweilige Verfügung

Trier-Mariahof · Als Eingriff in sein Urheberrecht wertet der saarländische Architekt Konny Schmitz die geplante Aufstockung des Kindergartens im Trierer Stadtteil Mariahof. Die zusätzliche Etage zerstöre Gebäude-Ensemble aus Kindergarten und Kirche, begründet er. Darum will er eine einstweilige Verfügung und eine alternative Planung erwirken.

 Mit der Container-Lösung müssen Kinder, Erzieher und Eltern des Kindergartens St. Michael in Mariahof möglicherweise länger als erwartet zurechtkommen.TV-Foto: Christiane Wolff

Mit der Container-Lösung müssen Kinder, Erzieher und Eltern des Kindergartens St. Michael in Mariahof möglicherweise länger als erwartet zurechtkommen.TV-Foto: Christiane Wolff

(woc) Die Umbaupläne des Mariahofer Kindergartens waren von Anbeginn harter Kritik ausgesetzt: Im Mai erklärten Mitglieder des Trierer Architektur- und Städtebaubeirat, die Pläne seien "eine Katastrophe", die die architektonische "Zwiesprache zwischen Kirche und Kindergarten" zerstöre. Die Umbaupläne hatte die Pfarrgemeinde Mariahof als Trägerin des Kindergartens zusammen mit ihrem Architekten entwickelt. Sozialdezernent Georg Bernarding hatte die Aufstockungspläne vom Stadtrat beschließen lassen - ohne zuvor abzuklären, ob die zusätzliche Etage überhaupt genehmigungsfähig ist. Prompt verweigerte das Bauamt zunächst die Baugenehmigung. "Zum Wohle der Kinder", stellt Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani später jedoch "alle unsere städtebaulichen und architektonischen Bedenken zurück" und erteilte eine Bauerlaubnis.

Gegen diese will Ur-Architekt Konny Schmitz per Rechtsanwalt eine einstweilige Verfügung erwirken: "Der Schritt fällt mir nicht leicht, aber mir bleibt nichts anderes übrig, das Ensemble darf nicht kaputtgemacht werden", erklärte er. Laut Dechant Georg Goeres hofft die Gemeinde dagegen noch auf eine "gütliche Einigung" und den Bau der zusätzlichen Etage.

Die Ausweitung des Kindergartens geschieht im Zug der Gerneralsanierung. Diese war unausweichlich geworden, nachdem das Gesundheitsamt vor gut einem Jahr die Schließung des Kindergartens wegen großflächigen Schimmel- und Pilzflecken auf den Innenwänden veranlasst hatte. Die rund 120 Kinder sind seitdem in einem rund 500 Quadratmeter großen Container-Gebilde auf der Nachbarwiese untergebracht.

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