Kinderschänder-Prozess: Angeklagter gesteht Missbrauch

Trier · Mit dem erwarteten Geständnis des Angeklagten hat vor dem Trierer Landgericht der Prozess gegen den mutmaßlichen Kinderschänder Christoph G. begonnen. Der 38-jährige Mayener soll sich an fünf Jungen, darunter zwei Zwillingsbrüder, vergangen haben.

Kinderschänder-Prozess: Angeklagter gesteht Missbrauch
Foto: Friedemann Vetter

(sey) Einen derartigen Medienandrang hat das Trierer Landgericht noch nicht erlebt: Mehr als ein dutzend Fernsehteams und Fotografen, daneben zahllose Zeitungs- und Rundfunkjournalisten verfolgten gestern den Auftakt in einem der bundesweit spektakulärsten Kinderschänderprozesse der vergangenen Jahre.

Christoph G. soll mindestens fünf Kinder und Jugendliche missbraucht haben – teils vor laufender Kamera. Auf die Missbrauchsvideos stießen Fahnder später im Internet. Nach deren (zensierter) Ausstrahlung in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ stellte sich der mutmaßliche Kinderschänder Anfang August selbst der Polizei.

Insgesamt 18 Missbrauchsfälle legt Staatsanwalt Stephane Parent dem zuletzt als Kellner im bayerischen Sonthofen jobbenden Angeklagten zur Last. Bis auf einen Fall räumte Christoph G. gestern alle Vorwürfe weitgehend ein. „Es ist so, wie es in der Anklage steht“, sagte der gebürtige Leipziger. Angesichts dieses Geständnisses dürfte den teils immer noch minderjährigen Opfern eine Aussage vor Gericht erspart bleiben.

Allein an zwei heute elfjährigen Zwillingsbrüdern aus einem kleinen Ort im Vulkaneifelkreis soll sich Christoph G. zwischen 2006 und 2007 mehr als ein dutzend Mal vergangen haben. „Es tut mir so leid“, sagte ihr mutmaßlicher Peiniger, „ich wünschte, ich könnte alles ungeschehen machen.“

Bei einer Verurteilung drohen Christoph G. bis zu 15 Jahre Gefängnis und anschließende Sicherungsverwahrung. Der Prozess wird heute fortgesetzt. Das Urteil wird für 18. Februar erwartet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort