Kindesmisshandlung in der Eifel: Säugling in Lebensgefahr

Spangdahlem · Ein acht Monate alter Junge aus dem Eifelkreis Bitburg-Prüm ist so schwer misshandelt worden, dass er vermutlich nicht überleben wird. Verdächtigt werden seine Eltern – ein Ehepaar aus Spangdahlem.

(kah/wie) Ein im Eifelkreis Bitburg-Prüm lebendes amerikanisches Ehepaar aus Houston (Texas) steht im Verdacht, seinen acht Monate alten Sohn so schwer misshandelt zu haben, dass das Kind wahrscheinlich nicht überleben wird. Am 2. September waren der in Spangdahlem stationierte Soldat und seine Frau mit ihrem Baby ins Wittlicher Krankenhaus gekommen. Das Kind hatte einen Atemstillstand.

Weil es Hämatome an Kopf und am Rücken und mehrere Knochenbrüche aufwies, schaltete das Krankenhaus die Polizei ein. Der Säugling wurde in eine Spezialklinik nach St. Augustin bei Bonn verlegt. Nach Auskunft des Jugendamtes Bitburg-Prüm, bei dem nun das Sorgerecht liegt, ist der Zustand des Kindes schlecht. Es seien keine Hirnfunktionen mehr feststellbar. Das Baby werde künstlich beatmet und sei ohne Geräte nicht lebensfähig.

Die Staatsanwaltschaft Trier ermittelt gegen die 22-jährige Amerikanerin, die seit dem 3. September in Untersuchungshaft sitzt. Die Frau könne sich die schweren Verletzungen ihres Kindes nicht erklären, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Jürgen Brauer. Einen Unfall, etwa einen Sturz vom Wickeltisch, schließt er aus. Die Verletzungen deuteten darauf hin, dass der Junge brutal geschüttelt wurde.

Der Ehemann, der sich nicht in Untersuchungshaft befindet, unterliegt der US-Militärgerichtsbarkeit. Die deutschen Behörden, die mit den amerikanischen zusammenarbeiten, können daher nicht gegen ihn ermitteln.

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