Katholische Kirche unter Druck Missbrauch im Bistum Trier: Alte Akten und neue Vorwürfe

Trier · Ist ein Berliner Ordenspriester, der wegen Unzucht zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde, vor 60 Jahren auf dem Helenenberg versteckt worden? Ein Missbrauchs-Gutachten im Bistum Berlin wirft neue Fragen in Trier auf.

In einem Gutachten über den Missbrauch an Minderjährigen im Erzbistum Berlin gibt es Bezüge nach Trier (Symbolbild).

In einem Gutachten über den Missbrauch an Minderjährigen im Erzbistum Berlin gibt es Bezüge nach Trier (Symbolbild).

Foto: dpa/Jochen Lübke

Nach der Ankündigung des Bistums, einem mit Missbrauchsvorwürfen konfrontierten Ruhestandsgeistlichen vor einem Kirchengericht den Prozess zu machen, hagelt es neue Vorwürfe der Opferorganisation Missbit. Sprecherin Jutta Lehnert wirft den Verantwortlichen im Generalvikariat vor, dass der Priester als langjähriger Leiter der Abteilung Kirchenrecht in der Bistumsbehörde selbst mit der Erfassung und Beurteilung von Vorfällen sexualisierter Gewalt in der Kirche befasst gewesen sei. „Er war beispielsweise an den Vernehmungen von Karin Weißenfels beteiligt“, sagte Lehnert im Gespräch mit unserer Zeitung. „Wir haben Unterlagen, die das belegen.“