Kitas: Kommunen zahlen drauf

Mainz/Trier · Kreise, Städte und Gemeinden tragen die Hauptlast der Tariferhöhung für die Beschäftigten der kommunalen Kitas. Durchschnittlich 150 Euro mehr im Monat – das belastet die Kommunen der Region voraussichtlich mit fast 900 000 Euro.

(alf) Die deutlichen Gehaltszuwächse für die Erzieher und Sozialarbeiter in kommunalen Kitas belasten die Haushalte der Kommunen in der Region mit rund 800 000 Euro jährlich. Wegen der komplizierten Tarifregelung haben die Kreise und Städte noch keine exakten Zahlen, aber so viel ist klar: 2010 schlägt die Erhöhung voll auf die Haushalte durch – und weit schlimmeres Ungemach droht, wenn der Tarifabschluss wie erwartet von den kirchlichen und freien Trägern übernommen wird. „Die Kosten steigen deutlich, das wird sehr teuer“, sagt Heinz Onnertz, Landrat des Vulkaneifelkreises.

In Trier schlägt die Erhöhung in den vier städtischen Kitas jährlich mit rund 140 000 Euro zu Buche; ziehen die anderen 61 Kitas, Horte und Krippen nach, wird die Belastung noch um ein Vielfaches steigen.

Und auch die Kreise, mit 40 Prozent Hauptgeldgeber beim Personal der gemeindlichen Kitas, schlagen Alarm: 108 000 Euro mehr hat der Kreis Trier-Saarburg für 2010 errechnet, mindestens 150 000 Euro sind es im Eifelkreis, knapp 200 000 Euro im Vulkaneifelkreis und 280 000 Euro im Kreis Bernkastel-Wittlich. Voll durchschlagen wird die Tariferhöhung erst 2010; in diesem Jahr sind nur zwei Monate betroffen, weil der Tarifvertrag ab 1. November in Kraft tritt.

Fest steht, dass die Eltern von der Erhöhung verschont bleiben. Sie werden in Rheinland-Pfalz sogar entlastet. Für dreijährige Kinder hat Mainz ab September 2009 und für zweijährige ab August 2010 Beitragsfreiheit zugesichert; diese gilt bis zum Schuleintritt. 2010 wird zudem der Rechtsanspruch für Zweijährige auf einen Kindergarten-Platz wirksam.

Die Tariferhöhung bei den Kitas nimmt der Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz zum Anlass, erneut eine bessere finanzielle Ausstattung der Kommunen durch das Land zu fordern. 2010 komme der Einbruch knüppeldick, sagt Verbandsdirektor Winfried Manns. Bei der Gewerbesteuer müssten Städte konjunkturbedingt mit Mindereinnahmen von bis zu 50 Prozent rechnen.

Mehr zum Thema am Freitag im Trierischen Volksfreund

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