Meinung Aktionismus und Hilflosigkeit

Ein Vorschlag wird auch nicht besser, wenn er immer wiederholt wird und trotz zunächst einmütiger Ablehnung dann doch umgesetzt wird. Die Diskussion um die Verlängerung der Weihnachtsferien ist ein solches Beispiel.

Kommentar zum Umgang mit Corona an Schulen
Foto: TV/Schramm, Johannes

Vor einem Monat wurde die von zwei Unionspolitikern aufgeworfene Idee noch von der Kultusministerkonferenz, deren Vorsitzende die rheinland-pfälzische Bildungsministerin ist, richtigerweise in die Tonne gekloppt. Nun wird er von einigen Ländern als die Super-Lösung verkauft. Dabei ist es, wie vieles derzeit in der Bildungspolitik, nicht mehr als Aktionismus und Hilflosigkeit. Man gesteht damit zum einen ein, dass Schulen durchaus eine Rolle beim Infektionsgeschehen spielen. Zum anderen will man signalisieren, dass man handelt. Doch um das wirkliche Problem drückt man sich weiterhin, weil die Länder ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben: Klassen können nicht verkleinert werden, weil Räume und Lehrer fehlen. Der Unterricht kann nicht ins Virtuelle verlagert werden, weil es noch immer an den Voraussetzungen dafür fehlt.