Kontinuität in der Kult-Kneipe

Trier · Nach dem Besitzerwechsel soll es keine großen Veränderungen im Wirtshaus Zur Glocke geben. Das Trierer Unternehmerehepaar Brommenschenkel übernimmt fast die gesamte Belegschaft. Nachfolgerin des bisherigen Betriebsleiters Oswald Steines, der auf eigenen Wunsch ausscheidet, wird Katrin Klein.

 Wird am 1. April Betriebsleiterin der Glocke: Katrin Klein. TV-Foto: Roland Morgen

Wird am 1. April Betriebsleiterin der Glocke: Katrin Klein. TV-Foto: Roland Morgen

Die neue Chefin am Tresen ist für Stammgäste gewissermaßen eine "alte Bekannte". Katrin Klein gehört schon seit fast zwei Jahren zum Glocken-Team. Die Chemie zwischen ihr, den Kollegen und dem Publikum stimmt. So sehr, dass die studierte Politologin ihren Job als Unternehmensberaterin aufgab, um ganz in die Gastronomie zu wechseln: "Das ist mein Ding." Jetzt macht die 26-Jährige, die aus Zell/Mosel stammt und über zehn Jahre Gastro-Erfahrung verfügt, einen bemerkenswerten Karrieresprung: Ab 1. April übernimmt sie die Betriebsleitung der Glocke - eine Personalie im Sinne aller Beteiligten. Auch von Noch-Wirt Oswald Steines.

Konzert-Serie geht weiter: Am Dienstag spielt 44 Fun



Der 38-Jährige hat sich in den letzten Tagen entschieden, wieder in seinen alten Beruf als Diplom-Pädagoge zurückzukehren.

"Das war vor allem eine Frage der Vereinbarkeit von Beruf und Familie", sagt Steines, Vater von vierjährigen Zwillingen. Kind Nummer drei kommt im Mai, und Gattin Sylvia sei "sehr froh, dass ich künftig nicht erst spät abends heimkomme."

Diese Entscheidung machte den Weg frei für Katrin Klein als Nachfolgerin, was die neuen Glocken-Besitzer, die das historische Haus Zur Glocke kürzlich gekauft haben und die dienstälteste Trierer Kneipe (seit 1803) retten, sehr begrüßen. "Wir setzen auf Beständigkeit und Kontinuität", sagen Peter (55) und Anne Brommenschenkel (59), die am kommenden Mittoch 60 wird. Deshalb übernehmen sie - bis auf den auf eigenen Wunsch ausscheidenden Oswald Steines - das gesamte 22-köpfige Glocken-Stammteam einschließlich der Mitarbeiter in der Küche.

Damit kann es in der Kult-Kneipe wie gehabt weitergehen. Steines verspricht, bis zum 31. März "Vollgas" zu geben und kann sich vorstellen, gelegentlich als "Theker" auszuhelfen. "Denn die Glocke wird mir weiterhin eine Herzensangelegenheit sein. Deshalb bin ich froh über die jetzt eingeläutete Entwicklung."

Der Übergang der Betriebsleitung soll nahtlos vonstattengehen. "Nach Lage der Dinge werden wir - abgesehen von Ruhetagen - in diesem Jahr keinen einzigen Tag schließen", kündigt Peter Brommenschenkel an. Sanierung und Umbau der denkmalgeschützten Immobilie sollen, "weil wir einen gewissen planerischen und organisatorischen Vorlauf brauchen", voraussichtlich im Januar 2012 starten und den Gastronomiebetrieb nicht oder nur unwesentlich berühren.

Die 2010 gestartete Serie gelegentlicher Konzerte wird fortgesetzt. Am kommenden Dienstag spielt ab 19.30 Uhr die Swing Formation 44 Fun.

Voraussichtlich am Freitag, 25. März, tritt die Aachener Acoustic-Pop-Formation Palemy erneut in der Glocke auf - gut zwei Monate nach ihrem umjubelten Trier-Debüt vor vollem Haus. Palemy-Sänger und Gitarrist ist Jura-Student Rene Honger, der in der Glocke jobbt.

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