1,5 Millionen Euro für weniger Lärm

Palzem · Die Firma Hippert, die den Steinbruch bei Palzem betreibt, modernisiert ihre Brechanlage. Umweltbelastungen sollen dadurch verringert werden.

Palzem (doth) Jeder ist schon mal drübergelaufen, jeder schon mal drübergefahren: Dolomit wird zum Wegebau und als Mineralgemisch im Unterbau von Straßen gebraucht. Gewonnen wird das Mineral in Steinbrüchen wie dem der Firma Hippert in Palzem bei Schloss Thorn.
Dort soll der Abbau mit Hilfe einer neuen Vorbrechanlage leiser und umweltfreundlicher werden. Die Ortsgemeinde Palzem hat bereits ihr Einvernehmen mit dem Projekt bekundet.
Geschäftsführer Armin Hippert sagt: "Wir investieren hier 1,5 Millionen Euro. Baubeginn ist im Herbst." Der Geschäftsführer ist der Sohn von Reinhold Hippert, der das Unternehmen 1958 im saarländischen Perl-Besch gründete. Der zweite Geschäftsführer, Johannes Merkert, erklärt: "Die alte Vorbrechanlage stammt aus dem Jahr 1978, als der Steinbruch eröffnet wurde. Sie wird stillgelegt." Der Abbau ist in Richtung Osten vorangeschritten. Dort wird auch die neue Anlage aufgebaut. Zur neuen Anlage erklärt Armin Hippert: "Die neuen Maschinen folgen dieser Abbaukante. Der Transport des gewonnenen Dolomits geschieht dann über Transportbänder statt mit Muldenkippern." Damit fielen auch Abgase aus den Auspuffrohren weg.
Das hat gleich drei Vorteile: Alles wird leiser, umweltfreundlicher und spart auch noch Betriebskosten. "Weder Palzemer noch Remicher Bürger werden etwas von der neuen Anlage merken, denn die Teile, die Geräusche verursachen, kommen in eine Art Haus, das Geräusche abschirmt", sagt Betriebsleiter Andreas Helfen. 300 Tonnen Dolomit können pro Stunde auf die von den Kunden bestellten Größen zerkleinert werden. 250 000 Tonnen dieser Kalkart kommen pro Jahr aus dem Steinbruch bei Palzem. 30 Mitarbeiter gewinnen das Mineral oder sind mit neun großen Lastern damit unterwegs zu den Kunden.
Gebraucht wird Dolomit auch in der Landwirtschaft als Düngekalk und zur Kalkung von Wäldern. "Dolomit neutralisiert übersäuerte Böden und beeinflusst die Trinkwasserqualität positiv", sagt Ingenieur Hippert. Auch die Eisengewinnung in den Hochöfen der Stahlindustrie gelingt nicht ohne dieses Mineral. Die dekorativste Art, das Gestein zu verwenden, ist die Gestaltung von Gartenwegen.
Nichts passiert bei Hippert ohne die Aufsicht der Umweltbehörden. "Da haben wir strenge Auflagen", berichtet Armin Hippert. Jeder Anlagenteil braucht eine eigene Genehmigung des Landkreises. Alle technischen Parameter sind genau definiert und die Arbeitssicherheit muss stets gewährleistet sein, besonders an Tagen, an denen gesprengt wird.
Besonders stolz ist die Firma auf den Teil des Steinbruchs, auf dem vor mehr als zehn Jahren mit der von der Unteren Naturschutzbehörde begleiteten Renaturierung begonnen wurde. "Da haben wir auch mit Naturschutzverbänden zusammengearbeitet. Es wurden nur standortgerechte Bäume und Sträucher angepflanzt", erklärt Hippert. Für Kleintiere wie Lurche wurden Findlinge aufgestapelt.

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