1000 Euro für alte Anwesen

Auf den Erhalt und die Entwicklung der Ortskerne legt die Verbandsgemeinde (VG) Saarburg ein besonderes Augenmerk. Das 2007 gestartete Förderprogramm zur Altbausanierung wird auch in diesem Jahr fortgesetzt. 15 000 Euro werden dazu in den Haushalt eingestellt.

 Auch dieses Privathaus in Mannebach ist ein Positiv-Beispiel für den Erhalt älterer Anwesen in Ortskernen. Foto: Kreisverwaltung Trier-Saarburg

Auch dieses Privathaus in Mannebach ist ein Positiv-Beispiel für den Erhalt älterer Anwesen in Ortskernen. Foto: Kreisverwaltung Trier-Saarburg

Saarburg. Die Situation ist in vielen Verbandsgemeinden ähnlich: Während Neubaugebiete wie Pilze aus dem Boden schießen, verwaisen immer mehr Ortskerne mit alter Bausubstanz. Auch in der Verbandsgemeinde Saarburg war diese Entwicklung in den vergangenen Jahren zu beobachten. Vor allem an der Obermosel, wo zahlreiche Grenzgänger in Luxemburg arbeiten und im vergleichsweise günstigeren Deutschland ihr Eigenheim errichten, hat dieser Trend stark zugenommen.

Statt dieser Entwicklung tatenlos zuzusehen, hat die Verbandsgemeinde Saarburg im Frühjahr 2007 die Initiative ergriffen und ein unbürokratisch konzipiertes Förderprogramm gestartet (der TV berichtete mehrfach).

Hausbesitzer, die mit dem Gedanken spielen, ein altes Anwesen umzubauen oder eine Baulücke im Ortskern zu schließen, erhalten von der VG einen Zuschuss bis zu 1000 Euro für den Planentwurf durch einen Architekten. Dabei spielt es keine Rolle, ob beziehungsweise wann der Hausbesitzer den Vorschlag tatsächlich umsetzt. "Das Programm ist als Instrument gedacht, den Leuten überhaupt mal eine Vorstellung zu geben, was sie mit ihren Altbauten machen können", erläutert Thomas Wallrich, Moderator für ländliche Entwicklung bei der VG Saarburg.

Als "gelungenen Versuch" bezeichnet Wallrich das Unterfangen. 30 Anfragen seien von April 2007 bis Ende vergangenen Jahres bei Wallrich eingegangen. 25 Objekte sind bewilligt, für 20 die Zuschüsse bereits abgerufen worden.

"Bislang haben wir eine gute Mischung von allem", sagt Wallrich. So habe jemand in Merzkirchen-Körrig eine ganze Häuserzeile mit zwei ehemaligen Ställen gekauft, um sie zu Wohnungen umzubauen. Im Wincheringer Ortsteil Bilzingen sei auf diese Weise die Planung einer umgestalteten Brennerei-Hoffläche realisiert worden. Positiv-Beispiele seien unter anderem auch in Ayl-Biebelhausen, Freudenburg, Kastel-Staadt oder Mannebach zu finden.

"1000 Euro sind natürlich nicht die Welt, damit kriegt man noch keine bauantragsreifen Unterlagen zusammen", stellt Wallrich klar. "Für einen ersten Architekten-Entwurf allerdings reicht es, das hat uns die Erfahrung gezeigt." Wichtig sei, dass sich die Architekten von vorneherein mit der beim Kreis angesiedelten Dorferneuerung abstimmten. Wallrich: "Dort gibt es weitere Informationen hinsichtlich möglicher späterer Zuschüsse bei der Umsetzung des Vorhabens."

15 000 Euro stehen auch in diesem Jahr für das Programm bereit.

Einen unkomplizierten und auf eine DIN A4-Seite beschränkten Antrag können Interessierte bei Thomas Wallrich stellen. Telefonisch ist er unter der Nummer 06581/81-280 zu erreichen.

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