1150 Schüler wollen Walddetektive werden

Trassem · Zwei Tage lang haben sich in Trassem 1150 Schüler aus den Verbandsgemeinden Konz, Saarburg und Kell am See mit dem heimischen Wald beschäftigt. Zusammen mit saarländischen Kindern haben sie an den 30. Waldjugendspielen in Rheinland-Pfalz teilgenommen, die zum 19. Mal auch in Trassem ausgetragen wurden.

Trassem. "Ich habe gelernt, auch wenn Holz kaputt ist, wird es noch von Ameisen und Käfern gebraucht", weiß die neunjährige Ronja Konz. Der gleichaltrige Felix Krämer erkannte: "Man darf nicht mehr Holz fällen, als nachwächst."
Sie sind zwei von 1150 Dritt- und Siebtklässlern aus den Verbandsgemeinden Konz, Saarburg und Kell, die gemeinsam mit Gästen aus dem Saarland zwei Tage lang an den 19. Waldjugendspielen rund um das Walderlebniszentrum Trassem teilgenommen haben.
An elf Stationen erfuhren die Schüler, wie mit dem Wald gut umzugehen ist, lernten Fledermaus, Biene und Co. kennen, Holz zu beurteilen und wie empfindlich ein Ökosystem sein kann.
Die ersten Schulklassen führte vor 30 Jahren Förster Ralf Taubert in Greimerath in den Wald. "Damals wurden wir noch belächelt", erinnert sich der 65-Jährige. Heute müsse die Hälfte der Klassen abgelehnt werden, so groß sei die Resonanz. "Die Kinder erleben im Wald richtige Abenteuer, ganz ohne Computer", freut sich der Forstmann.
Bereits 1975 ging Förster Harald Hörle (64) mit der Waldjugend auf den Parcours. Daraus entwickelte sich der Wettbewerb der Schulen. Heute erklären Kollegen wie Martin Bee die Aufgaben des Försters: "Die Kinder erleben hier spielerisch, wie sich der Mensch verhalten muss, damit der Wald gesund bleibt."
Lehrerin Laura Pirrung von der Grundschule St. Laurentius Saarburg hat das Thema Wald in ihrer Klasse mit den Kindern vorbereitet: "Es wurden Referate über die Tiere und ihren Lebensraum gehalten." Aber nur das hautnahe Erlebnis bleibe lange im Gedächtnis.
Die Schüler der punktstärksten Klassen hat der Leiter des Forstamts Saarburg, Helmut Lieser, zu Walddetektiven ernannt.
Für den Organisator Dietmar Schwarz geht das alles nicht ohne seine 60 Försterkollegen, viele davon bereits im Ruhestand, und 80 junge Helfer aus den umliegenden Waldjugendgruppen. "Auch ohne Sponsoren ist die Veranstaltung nicht möglich, die an den zwei Tagen rund 14 000 Euro kostet", dankt Schwarz. Rund 4000 Euro an Unterstützung waren zusammengekommen.
Inzwischen nimmt bereits die zweite Generation Schüler an den Waldjugendspielen der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald in Rheinland-Pfalz teil. In Trassem wird es im nächsten Jahr das 20. Mal sein. "Dann wollen wir den 20 000. Schüler begrüßen", freut sich Schwarz.Extra

Die Sieger auf einen Blick: Bei den Drittklässlern siegten 19 Schüler der 3c der Grundschule St. Johann in Konz mit 1313 Punkten. Zweiter wurde die Grundschule Freudenburg mit 18 Schülern der 3b und 1311 Punkten. Auf Platz 3 kamen 14 Schüler der 3a der Grundschule St. Martin Wiltingen mit 1284 Punkten. Bei den Siebtklässlern gewannen die 29 Schüler der 7c von der Grund- und Realschule plus aus Kell mit 1389 Punkten, gefolgt von 16 Schülern der 7bH der Realschule plus aus Konz mit 1368 Punkten und den 30 Schülern der 7b von der Gesamtschule Orscholz mit 1358 Schülern. Die Preise für das Wald-Kunst-Projekt der Grundschulen gingen an die Klasse 3 in Irsch, die 3c von St. Marien Saarburg und der 2k-3k von St. Johann Konz- Könen. doth

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