Spezialfirma im Einsatz 120 Jahre alter Rotbuche vor dem Naturpark-Zentrum in Hermeskeil geht es an den Kragen

Hermeskeil · Mit Motorsägen rücken am Dienstag Arbeiter der 23 Meter hohen und etwa 120 Jahre alte Rotbuche vor dem Naturpark-Infozentrum in Hermeskeil zu Leibe. Warum der Baum massiv reduziert werden muss und welchem besonderen Zweck er in Zukunft dienen soll.

 Die 23 Meter hohe Rotbuche vor dem Naturpark-Zentrum in Hermeskeil muss aus Sicherheitsgründen erheblich gestutzt werden. Dafür rückt am Dienstag eine Spezialfirma an.

Die 23 Meter hohe Rotbuche vor dem Naturpark-Zentrum in Hermeskeil muss aus Sicherheitsgründen erheblich gestutzt werden. Dafür rückt am Dienstag eine Spezialfirma an.

Foto: Trierischer Volksfreund/Christa Weber

Eine Ampel regelt am Dienstagmorgen den Verkehr auf der Trierer Straße in Hermeskeil vor dem Infozentrum des Naturparks Saar-Hunsrück. Denn dort blockiert ein Spezialfahrzeug Teile der Fahrbahn. Mit einer Arbeitsbühne werden zwei Männer in luftige Höhe gehoben, die mit Motorsägen ausgerüstet der großen Rotbuche auf dem Gelände des Naturparkzentrums zu Leibe rücken. Immer wieder fallen Äste auf den abgesperrten Bürgersteig, die an Ort und Stelle sofort zerkleinert werden.

Was hinter den Fällarbeiten steckt, weiß Gudrun Rau, Geschäftsführerin des Naturparkvereins. Der stattliche rund 23 Meter hohe und etwa 120 Jahre alte Baum müsse „erheblich reduziert“ werden, sagt Rau. Hintergrund sei das Ergebnis der jüngsten Baumkontrolle. Die habe gezeigt, dass an der Rotbuche mit einem Kronendurchmesser von 18 Metern, die auf der Nordwestseite des Grundstücks steht, umfangreiche Schnittmaßnahmen notwendig seien. „Der Baum ist altersbedingt nicht mehr ganz standsicher. Deshalb muss im Kronenbereich das Gewicht verringert werden.“ Die Arbeiten sind laut Rau mit dem Umweltministerium und mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Trier-Saarburg abgestimmt.

Trotz der notwendigen Reduzierung soll ein Teil des Baumes erhalten bleiben. Dort will der Naturpark-Verein laut Geschäftsführerin eine „Naturforschungsstation Totholz“ im Rahmen des Programms „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ schaffen. „Totholz ist ja, anders als es der Name vermuten lässt, sehr lebendig und ökologisch sehr wertvoll“, sagt Rau. Man wolle daher zum Beispiel Schulklassen ermöglichen, den allmählichen Zersetzungsprozess aus der Nähe zu beobachten: „Es sind unglaublich spannend, welche Pilze, Insekten oder andere Lebewesen sich dort ansiedeln.“ Der verbleibende Stamm werde per Drahtseil gesichert, um ein Umfallen zu verhindern.

Die Arbeiten an der Trierer Straße sollten am Nachmittag bereits abgeschlossen und die Baustelle wieder aufgehoben sein.

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