13 Ortschefs ziehen Zwischenbilanz

Kell am See · Nach den Gemeindechefs aus dem Raum Hermeskeil sind die 13 Ortsbürgermeister in der Verbandsgemeinde (VG) Kell am See an der Reihe: Der TV wollte von ihnen wissen, welche wichtigen Projekte sie in der ersten Hälfte ihrer fünfjährigen Amtszeit in den Dörfern verwirklichen konnten.

 Ein Ereignis, über das in der Verbandsgemeinde Kell viel gesprochen wurde: In Zerf sind die Proteste von Motorradfahrern aus ganz Deutschland so massiv, dass Gemeindearbeiter Gerhard Nilles im Herbst 2011 das Kunstwerk auf dem Kreisel abbauen muss.

Ein Ereignis, über das in der Verbandsgemeinde Kell viel gesprochen wurde: In Zerf sind die Proteste von Motorradfahrern aus ganz Deutschland so massiv, dass Gemeindearbeiter Gerhard Nilles im Herbst 2011 das Kunstwerk auf dem Kreisel abbauen muss.

Foto: Axel Munsteiner
 In Mandern wird die Fertigstellung der Weiskircher Straße - der Kreisstraße 70 - gefeiert.

In Mandern wird die Fertigstellung der Weiskircher Straße - der Kreisstraße 70 - gefeiert.

Foto: Axel Munsteiner

Kell am See. Der TV hat gefragt - und die 13 Dorfchefs in der VG Kell haben geantwortet. Sie nennen die bedeutendsten Entwicklungen, die es seit Sommer 2009 in ihren Orten gegeben hat.
Baldringen: Willi Emser hebt die Sanierungsarbeiten im Bürgerhaus hervor, "die wir dieses Jahr abschließen werden." Außerdem beteiligt sich die Gemeinde an der insgesamt 470 000 Euro teuren Erweiterung des Kindergartens in Zerf. Der Anbau, der auch vom Baldringer Nachwuchs genutzt wird, ist im April fertig.
Greimerath: Edmund Schmitt verweist darauf, dass 2010 und 2011 mit der Brittener Straße eine der wichtigsten Gemeindestraßen inklusive Kanal ausgebaut wurde. Der Eigenanteil, den die Gemeinde Greimerath aufbringen musste, lag bei knapp 700 000 Euro. Auch steht das Ende der 140 000 Euro teuren Sanierungsarbeiten im Kindergarten kurz bevor.
Heddert: Josef Wagner, Chef im 240-Einwohnerdorf, betont: "Gerade die Haushalte kleinerer Orte lassen wenig Handlungsspielraum zu." Es wurde deshalb zurückhaltend investiert - zum Beispiel in die Neugestaltung eines Brunnens. Darüber hinaus wurden die planerischen Vorleistungen für die 2012 startende Erschließung des Neubaugebiets geschaffen.
Hentern: Bernhard Wagner sagt: "Wir haben vor allem eisern gespart und Schulden abgebaut." Im Sommer 2011 hat der Ort aber eine neue touristische Attraktion erhalten. Rund um Hentern ist für etwa 5200 Euro die Ruwer-Hochwald-Traumschleife für Wanderer entstanden. "Damit haben wir für wenig Geld einen großen Effekt erzielt", so Wagner.
Kell: Markus Lehnen (CDU) betont, dass sich "viel bewegt" hat. Im Gewerbegebiet wurde für fünf Millionen Euro eine große Freiland-Solaranlage installiert. Sie wird von einer eigenen Gesellschaft betrieben, die die Kommune gegründet hat. Ende 2009 wurde das Neubaugebiet fertig, und auf dem früheren Gelände des Märchenwalds ist mit Hilfe eines luxemburgischen Privatmanns die 2011 eröffnete Mini-Fußballanlage entstanden.
Lampaden: Ewald Hermesdorf (CDU) ist stolz darauf, dass alle Plätze im Neubaugebiet inzwischen verkauft sind und damit die Erschließung des zweiten Abschnitts in Angriff genommen werden kann. "Wichtig für die Leute im Ort war auch, dass der Kreis seine Straße in Richtung B 268 neu gemacht hat."
Mandern: Martin Alten (CDU) sagt klipp und klar: "Unseren Ort prägen die Baumaßnahmen an den Straßen." Sie sind seit 2008 im Gange und werden noch bis 2013 andauern. Ein Teil der Ortsdurchfahrt - die Kreisstraße 70/Weiskircher Straße - ist schon fertig. Die Bagger arbeiten aktuell auf der K 68/Zerfer Straße. Im Zusammenhang mit den Arbeiten wurden auch drei Gemeindestraßen auf ihre Kosten komplett erneuert.
Paschel: Erich Thiel betont, dass nach der 2006 beendeten Bürgerhaus-Sanierung in dieser Legislaturperiode - und zwar 2010 - ein zweites Großprojekt im nur 250 Einwohner zählenden Dorf abgeschlossen wurde: der Ausbau der Ortsdurchfahrt (K 45). Die Gemeinde beteiligte sich bei diesen Arbeiten mit 220 000 Euro.
Schillingen: Markus Franzen (CDU) nennt die "Aktivierung des Ortskerns" als wichtigen Punkt. Durch den Abriss eines maroden Hauses und der anschließenden Neugestaltung der Flächen sei es gelungen, auch die umliegenden Häuser wieder aufzuwerten. "Von ehemals vier leer stehenden Gebäuden sind drei wieder mit Leben erfüllt", freut sich Franzen. Erfreulich sei auch die Fertigstellung eines Wegs, der Schillingen an den Ruwer-Hochwald-Radweg anbindet.
Schömerich: Michael Lauer betont, dass der kleinste VG-Ort (120 Einwohner) ganz im Zeichen eines Bauprojekts stand: die 175 000 Euro teure Renovierung und Erweiterung des Bürger- und Feuerwehrgerätehauses. Eröffnung war im Juni 2010.
Vierherrenborn: Franz Mersch weist darauf hin, dass der Kreis in der landwirtschaftlich geprägten Streusiedlung die fast drei Kilometer lange Hauptstraße für knapp eine Million Euro ausgebaut hat. Einweihung war im Herbst 2010. Im Bereich des Dorfmittelpunkts mit dem Bürgerhaus wurde eine neue Grillhütte gebaut.
Waldweiler: Manfred Rauber zählt die "längst überfällige Anschaffung eines gemeindeeigenen Traktors", der auch für den Winterdienst genutzt werden kann, zu den wichtigen Errungenschaften. Außerdem wurde der Friedhof neu umzäunt und die Sicherheit für Fußgänger auf der K 72 in den Ortsteil Niederkell verbessert.
Zerf. Manfred Rommelfanger sagt: "Unser wichtigstes Projekt war der Ausbau der Bahnhofstraße." Er ging 2010 zu Ende und hat allein die Gemeinde 1,9 Millionen Euro gekostet. Die Erweiterung des Kindergartens geht auf die Zielgerade. Als "Enttäuschung" bezeichnet Rommelfanger die Tatsache, dass es für den geplanten Kunstrasenplatz keinen Landeszuschuss gegeben hat und unklar ist, wann für dieses Projekt überhaupt Geld fließt. Der durch Proteste von Motorradfahrern ausgelöste Abbau des Kunstwerks auf dem Kreisel hat Zerf im Herbst 2011 in die Schlagzeilen gebracht. "Was damals passiert ist, war Cyber-Mobbing", klagt Rommelfanger. Ihn schmerze es, dass die Skulptur abgebaut werden musste.

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