1500 Naturfreunde wandern im Hochwald

GUSENBURG. Rund 1500 Naturfreunde haben in Gusenburg an der Internationalen Volkswanderung teilgenommen, die bereits zum 17. Mal in den Hochwaldort lockte. Die Veranstaltung der Wanderfreunde ,,Schwarzwälder Hochwald" fand an zwei Tagen statt.

Ausgangspunkt für die Fünf-, Zehn- und 20-Kilometer-Strecke war die Grenderichhalle. Egon Bonerz, Vorsitzender der Wanderfreunde, und sein Vorstandskollege Alois Haas strahlten um die Wette. Grund genug hatten sie, denn die 17. Auflage ihrer Internationalen Volkswanderung ging reibungslos über die Bühne. Ihr "jüngstes Kind" - die Fünf-Kilometer-Strecke - ist zum Selbstläufer geworden. Sie war vor vier Jahren auf Drängen von Kinderwagen schiebenden Familien, wanderlustigen Senioren und Fußkranken ins Leben gerufen worden.Viel Lob für gutes Angebot

An der Kontrollstelle ,,Pavillon" kommt gerade Elfriede Gutgesell an. Ohne zu schnaufen erzählt die 75-Jährige, die frühmorgens mit ihrem ein Jahr älteren Mann Hans und dem erstmals mitlaufenden Enkel von Aschbach (bei Lebach) nach Gusenburg aufgebrochen ist, dass sie jedes Wochenende wandernd unterwegs ist und schon des öfteren in Gusenburg dabei waren. Probleme mit der Strecke haben sie nicht, so wenig wie Rudolf Grünewald, der die Fünf-Kilometer-Strecke geht. Dem Reinsfelder, dessen Kumpel irgendwo draußen die 20er-Strecke bewältigt, ist die Vorfreude ins Gesicht geschrieben. Mittags sind beide bei Grünewalds Gusenburger Schwager zum Grillen geladen. Dann werden ihre Frauen auch eingetroffen sein, die von Reinsfeld zu Fuß nach Gusenburg gehen. Unter den Wanderfreaks gibt es ebenfalls einige, die später kommen oder schon früh da waren. Sie werden am Ende des Tages verschiedene Orte besucht haben, die dann im Wanderpass festgehalten werden. Lob kam von allen Seiten. Seit drei Monaten waren die Vorbereitungen für den Höhepunkt des Jahres auf Hochtouren gelaufen. Dann suchten die Wanderfreunde aus acht verschiedenen Strecken drei aus, die zwei Tage vor dem Wanderereignis beschildert wurden. Das Vorgeplänkel hat ebenfalls das Ziel, 100 Helfer, die nicht nur aus dem 72-köpfigen Verein, sondern aus den übrigen 15 Ortsvereinen wie Lanz-Club, Feuerwehr oder Frauengemeinschaft kommen, richtig einzusetzen. Gemeinnützige Aktivitäten

Im Ziel haben alle Hunger. Schließlich ist mancher Teilnehmer bereits aus Bingen mit dem Bus angereist und dann zwischen fünf und 20 Kilometern gewandert. Doch die Gastgeber haben vorgesorgt. Wenn einmal ein gefüllter Hunsrücker Kloß verspeist ist, sind die Wanderer rundum zufrieden. Bis zu 500 Portionen gingen an zwei Wandertagen über die Theke. Nicht nur Werbung in eigener Sache machten die zweite Vorsitzende des Vereins Saar-Mosel-Wanderer Konz, Lydia Lellig, und der Mitgründer des 1992 ins Leben gerufenen Vereins, Helmut Schömann. Die beiden Frischluftfanatiker, die jedes Wochenende an Wanderungen teilnehmen, rührten die Werbetrommel für ihr jährliches Highlight - die Mittwochswanderung -, die diesmal am 28. September in Konz-Krettnach stattfindet. Die meisten Naturfreunde kommen aus der Nachbarschaft, aus dem Saarland, der Eifel oder aus Luxemburg und Belgien. Auch befreundete Wandergruppen nahmen teil, unter anderem über 60 Wanderer aus Trier-Zewen. Wanderfreunde-Vorsitzender Bonerz denkt wehmütig an die größeren Teilnehmerzahlen früherer Zeiten, als noch 2500 Wanderer mobilisiert wurden. Die Vereinsaktivitäten gehen über die Organisation der Volkswanderung weit hinaus. So fertigen und erneuern sie Ruhebänke, restaurierten den Pavillon, erstellten eine Informationstafel in Grenderich oder legten einen Waldlehrpfad an. Vorsitzender Bonertz: "Wenn uns die Gemeinde um etwas bittet, sagen wir auch nicht Nein."

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