20 Häuser inmitten der Apfelbäume

KONZ-HAMM. Den Blick vom Rundfels über die Saar und Hamm aus der Vogelperspektive hielt der unbekannte Fotograf in den 1930er-Jahren fest.

In der Ferne begrenzt von Filzen, der Filzener Kupp und den Filzen-Hammer Weinbergsanlagen: Vogelsberg, Pulchen, Liebfrauenberg, Urbelt, Steinberger, Herrenberg, Unterberg, Altenberg. In der weiten Feldebene des Hammer Saarbogens deutet sich in weit geschwungener Kurve der Einschnitt der 1860 eröffneten Saartalbahn an. Von Filzen führt aus nördlicher Richtung, die Bahntrasse kreuzend, die alleenartig von Viezäpfelbäumen gesäumte Marienstraße in das etwa 20 Häuser umfassende, durch umgebene Bungerten harmonisch in die Landschaft eingebundene Dörfchen Hamm. Die Straße endet vor dem dominierenden Ensemble von Pfarrhaus (erbaut 1722) mit Ökonomie und dem dazugehörigen großzügigen Pfarrgarten. Das Schiff der Kirche wurde 1745 erbaut, der Turm auf der Eingangsseite stammt noch aus romanischer Zeit. An der Stelle des 1846 von einer Windhose abgeworfenen Turmhelms trägt er seitdem ein ungewöhnliches Pyramidendach aus heimischen Sandsteinquadern. Wen wundert es, wenn die Hammer seitdem versichern, dass, wenn der erste Dachschiefer vom Turm fällt, ein Hammer Papst wird? Der Saarausbau und die Anlage der Hammer Schleuse (Eröffnung 1987) führten zu starken Veränderungen im Bereich des Saar-Altarms zwischen dem Dorf und der Hammer Fähre. So rückte das rechte Saarufer dicht an die Kirche und den prägnanten Pfarrhausgiebel heran, und einige benachbarte Häuser des Leyweges mussten dem neuen Flußbett weichen. Durch die Anlage einer aufwändigen Ufer-Stützmauer konnten sowohl die Rettung als auch der Ausbau eines Ortsplatzes erreicht werden. Uferbastion und Platzsituation stellen heute - besonders von der Saar und der gegenüberliegenden Hammer-Lay - das kirchliche Ensemble städtebaulich und als viel bewunderten Blickfang noch stärker heraus.

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