200 000 Besucher wollen friedlich feiern

Trotz der Menschenmassen kommt das Weinfest der Mittelmosel ohne Zäune und Security-Einsatz aus. Wichtig ist nur eines: Das Wetter muss bei der größten Freiluftveranstaltung der Region mitspielen.

 Der Festzug, an dem in diesem Jahr 84 Wagen, Musikkapellen und Fußgruppen teilnehmen, zieht Menschenmassen in die Stadt. Foto: TV-Archiv/Clemens Beckmann

Der Festzug, an dem in diesem Jahr 84 Wagen, Musikkapellen und Fußgruppen teilnehmen, zieht Menschenmassen in die Stadt. Foto: TV-Archiv/Clemens Beckmann

Bernkastel-Kues. "Ab 30. August gesperrt." Dieser Hinweis begegnet einem derzeit an verschiedenen Stellen in Bernkastel-Kues. Kenner der Szene wissen sofort, um was es geht: Das Weinfest der Mittelmosel steht an. Am kommenden Montag wird damit begonnen, das Gestade vom Brückenkopf bis zum Stadtausgang in Richtung Graach in eine Genussmeile zu verwandeln.

Eröffnet wird das größte Weinfest der Region, zu dem wieder 200 000 Besucher erwartet werden, am Donnerstag, 2. September, um 17 Uhr. Bis zum frühen Dienstagmorgen, 7. September, kann auf der Weinstraße gefeiert werden.

Fast 50 Stände, darunter mehr als 30 mit Weinausschank, werden am Gestade Platz finden. Nirgends sonst in der Region wird eine solche Vielfalt geboten. Viele Orte, von Tritttenheim bis Zell, sind mit ihren Weinen vertreten. Dazu gesellen sich Betriebe aus der Stadt. Jörg Lautwein, seit 1. Oktober 2008 Leiter des Mosel-Gäste-Zentrums (MGZ) , erlebt das Weinfest zum zweiten Mal als Verantwortlicher. In vielen anderen Bereichen wartet er mit innovativen Ideen auf, beim Weinfest nicht. "An Bewährtem muss man nichts ändern", sagt er selbstbewusst. Was wurde überhaupt in den vergangenen Jahren geändert? Selbst MGZ-Mitarbeiterin Barbara Jakobs, die seit 25 Jahren bei der Organisation eine wichtige Rolle spielt, muss kurz nachdenken: "Dass der Karlsbader Platz dazukam und dort zu der Musikbühne auf dem Marktplatz eine weitere Bühne entstand", sagt sie. Alleine 80 000 Besucher am Samstag und 80 000 Besucher am Weinfestsonntag. Das sind beeindruckende Zahlen. Das Feuerwerk, das samstags gezündet wird, und der Winzerfestzug am Sonntag sind und bleiben die Attraktionen des Festes. Eines Festes, das trotz der Menschenmassen weitgehend friedlich bleibt und ohne Zäune und Security-Einsatz auskommt.

Fester Bestandteil ist auch der Rummelplatz am Kueser Moselufer. Er öffnet am Freitag, 3. September, um 15.30 Uhr. Am Dienstag, 7. September, wenn die Weinstände abgebaut werden, ist dort Familientag mit ermäßigten Preisen. Zum zweiten Mal findet am Kueser Moselufer ein Kunsthandwerkermarkt statt. "Er soll die Lücke zwischen der Brücke und dem Rummelplatz schließen", sagt Barbara Jakobs.

Das Weinfest ist das ganze Jahr über ein Thema bei den Organisatoren. Ist es vorbei, werden gleich wieder aus der ganzen Republik und dem angrenzenden Ausland Musikgruppen für das kommende Jahr verpflichtet. Vieles ist eingespielt. "Bauchweh" hat Barbara Jakobs trotzdem, wenn das Fest naht. "Aber nur wegen des Wetters", sagt sie. Das hat aber auch meist mitgespielt.

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