2011 wird für Schillinger Bürger teurer

Von 320 auf 340 Prozentpunkte steigt die Steuer für Schillinger Grundstücksbesitzer. Der Gemeinderat Schillingen übt scharfe Kritik an der Landesregierung, die die Vergabe von Zuschüssen an solche Anhebungen knüpft. Ortsbürgermeister Markus Franzen fühlt sich erpresst.

Schillingen. (doth) Wer in Schillingen ein Grundstück hat, für den wird das neue Jahr teurer. Der Gemeinderat hat die Grundsteuer von 320 auf 340 Prozentpunkte angehoben.

Die Landesregierung macht von solchen Beschlüssen die Vergabe künftiger Zuschüsse an Ortsgemeinden abhängig. Kreis und Verbandsgemeinde nehmen die neue Messzahl künftig als Grundlage für Umlagen - ob sie beschlossen sind oder nicht.

"Das Land erpresst uns", schimpft Ortsbürgermeister Markus Franzen (CDU). Gerade mal 3000 Euro bringe die Erhöhung pro Jahr. Den gesamten Rat ärgere die Vorgehensweise der Landesregierung.

"Wasser, Abwasser, Heizöl, Sprit und die Krankenkasse, alles wird teurer, und jetzt auch noch die Grundsteuer", bedauert Franzen. In Schillingen müssen sich Grundstückseigentümer aber auf weitere Kosten gefasst machen. Beim Ausbau der Ortsstraße "Im Lehmkäulchen" werden Anliegerbeiträge fällig.

Dies gilt auch für die Bürgersteige und die Straßenbeleuchtung beim Ausbau der Hochwaldstraße (L 143). "Wieviel Euro das pro Quadratmeter Grund und Boden sein wird, wissen wir noch nicht", erklärt der Ortschef.

Als "erfreulich" beurteilt Franzen die finanzielle Entwicklung seiner Ortsgemeinde: "Aus der ersten Bilanz nach kaufmännischer Rechnung ist deutlich zu erkennen, dass unsere Verschuldung zurückgeht."

Der gelernte Bankkaufmann rechnet fürs nächste Jahr mit einem Rückgang der Verbindlichkeiten von 603 000 Euro auf unter eine halbe Million.

Schnelles Internet: Ausschreibung bis 21. Januar



Ein großes Ziel für 2011 wurde in nichtöffentlicher Sitzung besprochen. Schillingen will mit einer Datenübertragungsrate von mindestens 6000 Kilobit pro Sekunde ins Internet. Bislang können Nutzer froh sein, auf magere 1000 Kilobit pro Sekunde zu kommen.

Bis 21. Januar läuft die Ausschreibung zur Aufrüstung auf neueste Technik. Meldet sich bis dahin ein Anbieter, kann beim Land ein Zuschuss zur Deckung der Wirtschaftlichkeitslücke beantragt werden.

Rund 350 Haushalte im Ort wollen mit DSL (Digital Subscriber Line, englisch für Digitaler Teilnehmeranschluss) auf die schnelle Datenautobahn. Beim Aufrüsten mit Breitbandversorgung in ländlichen Regionen winken jedoch viele Anbieter ab, denn der Aufwand ist wegen kleiner Anschlusszahlen oft größer als der zu erwartende Gewinn.

Beim Ausgleich dieser Differenz hilft das Land mit einem Betrag von bis zu 180 000 Euro. Markus Franzen und sein Rat sind auf das Ergebnis der Ausschreibung gespannt.

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