2019 gehen alle Realschüler nach Kell - Kreis investiert dort 8,8 Millionen Euro für Neubau und Sanierung

Kell am See/Zerf · Der Fahrplan für die Errichtung eines Neubaus an der Realschule (RS) plus in Kell inklusive Sanierung der bestehenden Gebäude sowie der Sporthalle steht. Der Kreis will das 8,8 Millionen-Euro-Projekt bis 2019 verwirklichen. Nur noch so lange werden die Realschüler auch in Zerf unterrichtet.

2019 gehen alle Realschüler nach Kell - Kreis investiert dort 8,8 Millionen Euro für Neubau und Sanierung
Foto: (h_hochw )

Kell am See/Zerf. Kurz vor den Sommerferien hat der Kreistag Trier-Saarburg die Entscheidung getroffen, wie die Zukunft der RS plus Kell/Zerf aussehen soll. Seitdem ist klar: Die bisherige Dislozierung, also der Unterricht an zwei verschiedenen Orten, wird zum Auslaufmodell. Die Schule wird in Kell konzentriert, wo ein Neubau entstehen soll (der TV berichtete mehrfach).
Mit Blick auf die Kritik, die der Kreistagsbeschluss in Zerf hervorgerufen hat, sagte Landrat Günther Schartz (CDU) am Donnerstag: "An dieser Grundentscheidung ist nichts mehr zu ändern. Die Diskussionen im Nachgang halten wir aus, auch wenn ich die Betroffenheit der Ortsgemeinde verstehe."
Der Standort Kell biete aber unter anderem wegen seine geographischen Lage im Vergleich zu Zerf die bessere "strategische Stellung", um im Hochwald die Voraussetzungen für eine zukunftsorientierte Realschule zu schaffen.
Mit einer am Standort Kell konzentrierten Realschule erhofft sich der Kreis unter anderem, dass sich auf Dauer die Schülerströme verändern und nicht mehr so viele Kinder aus der benachbarten VG Hermeskeil zur RS Thalfang abwandern.
Inzwischen steht auch der grobe Fahrplan für die Erweiterung der RS Kell. Für den Neubau, in dem später acht Klassen- und sechs Fachräume untergebracht werden, ist eine Nutzfläche von 1500 Quadratmeter nötig. Platz dafür ist rund um den Altbau genug. Auf welcher der Grünflachen der neue Gebäudekomplex errichtet wird, ist aber noch in der Schwebe. Denn das wird unter anderem von den Vorstellungen abhängen, die der spätere Planer hat. Wie bei Projekten dieser Größenordnung üblich, wird es im Frühjahr 2016 einen Architektenwettbewerb geben. Der Sieger soll dann im Sommer feststehen. Frühestmöglicher Zeitpunkt für den Beginn der Bauarbeiten wäre demnach laut Schartz "Ende 2016". Für die Fertigstellung des schätzungsweise 5,3 Millionen Euro teuren Neubaus müssen weitere drei Jahre angesetzt werden. Das heißt: Erst 2019 wird die Schule komplett nach Kell verlagert. Dann sollen auch die Modernisierung der bestehenden Gebäude und die Sanierung der Sporthalle abgeschlossen sein. Diese Arbeiten kosten weitere 3,5 Millionen Euro. Der Kreis investiert also insgesamt 8,8 Millionen Euro in den Schulstandort Kell.
Bis zur Fertigstellung des Neubaus bleibt es dabei, dass in Kell die Klassen fünf und sechs und in Zerf die Klassen sieben bis zehn unterrichtet werden. "Wer jetzt nach dem Ferienende in die Klasse 7 kommt, hat also die Gewissheit, dass er bis zum Ende seiner Schulzeit nicht mehr zurückwechseln muss und in Zerf bleibt", sagt Rektor Bernd Staudt. Über die Entscheidung des Kreistags sei man in der Schule "mehrheitlich froh". Auch aus pädagogischer Sicht sei es zunehmend schwieriger geworden, den Schulbetrieb im dislozierten System zu organisieren, so Staudt. An der RS Kell/Zerf starten am Montag 37 Fünftklässler. Die Gesamtschülerzahl liegt bei 270.
"Dass der Kreis jetzt den weiteren Ablauf offen gelegt hat", begrüßte der Keller Rathaus-Chef Martin Alten am Donnerstag ausdrücklich. Denn bei den politischen Diskussionen der vergangenen Wochen seien auf VG-Ebene auch Stimmen laut geworden, "die angezweifelt haben, dass der Kreis in Zukunft überhaupt noch eine Realschule in unserer VG belässt", so Alten. Diese Befürchtung müsse man aber nicht haben.
Abgesehen von den langfristigen Plänen hat der Kreis bereits während der Sommerferien die Keller Schule an die Heizanlage der Sporthalle angeschlossen. Zwischen Herbst- und Weihnachtsferien wird zudem der Brandschutz im Schulgebäude verbessert. Dafür gibt der Kreis weitere 600 000 Euro aus.
Auch an der Schule in Zerf sind Sanierungsarbeiten - unter anderem in der Turnhalle - geplant. "Es ist also nicht so, dass wir uns in Zerf zurückziehen und dort baulich in den nächsten drei, vier Jahren nichts mehr passiert", betonte Schartz. Direkt neben der Realschule befindet sich in Zerf eine Grundschule, die in der neuen Schulkonzeption der VG, die bis Sommer 2016 vorliegen soll, wahrscheinlich eine noch größere Rolle spielen wird.Extra

Realschule plus Waldrach: Nach einem Beschluss des Kreistags Trier-Saarburg wird die Realschule (RS) plus Waldrach generalsaniert. Die Arbeiten dafür beginnen nach Auskunft von Landrat Günther Schartz wahrscheinlich Anfang 2017. Die Fertigstellung des Neubaus ist für Ende 2018 geplant. Unter anderem werden bis dahin alle Fenster erneuert, ebenso die Bodenbeläge in den Räumen. Es wird eine neue Fassade geben, neue Toiletten und einen neuen Schulhof. Zudem wird die Haustechnik (Elektro, Heizung, Lüftung) modernisiert. Der Landkreis investiert insgesamt rund 7,6 Millionen Euro. Es besuchen aktuell rund 250 Kinder rund Jugendliche die Schule. Sie stammen zum Großteil aus der Verbandsgemeinde Ruwer, rund 50 kommen aus der Stadt Trier. 41 Kinder werden am Montag ihre Schulkarriere in den fünften Klassen der Realschule plus fortsetzen. har

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