277 500 Euro für Hybrid statt Kunstrasen

Geisfeld · Der Traum vom Kunstrasensportplatz ist Geschichte. Die Gemeinde Geisfeld möchte ihren nicht mehr zeitgemäßen Tennen- in einen Hybridrasenplatz umwandeln, was deutlich schneller - und auch günstiger - realisierbar ist.

 In Geisfeld soll möglichst bald auf Hybridrasen gekickt werden: Im Bild Vorsitzender Uwe Cronauer mit den Aktiven Lukas Räsch, Jonas Räsch und Pascal Eli sowie dem zweiten Vorsitzenden Paul Trösch (von links). TV-Foto: Ursula Schmieder

In Geisfeld soll möglichst bald auf Hybridrasen gekickt werden: Im Bild Vorsitzender Uwe Cronauer mit den Aktiven Lukas Räsch, Jonas Räsch und Pascal Eli sowie dem zweiten Vorsitzenden Paul Trösch (von links). TV-Foto: Ursula Schmieder

Geisfeld. Nach dem einstimmigen Ja des Rates für einen Hybridrasenplatz (siehe Extra) applaudieren einige der rund 30 Zuhörer. Schließlich sind die meisten nur deshalb hergekommen. Sie wollten hören, dass es endlich voran geht mit den lang gehegten Umbauplänen für den Geisfelder Sportplatz. Fast fünf Jahre ist es her, dass sich der Rat im Dezember 2008 für einen Kunstrasenplatz aussprach. Doch die kreisweite Warteliste ist lang und wegen der hohen Kosten für die gefragten Anlagen ist nicht nur in Geisfeld Geduld angesagt. Doch allmählich drängt es, den Hartplatz, oder auch Tennenplatz, zu sanieren, was selbst ohne Umwandlung in eine Rasenfläche 220 000 Euro kosten würde.
Daher lag es nahe, sich mit der noch relativ jungen Alternative Hybridplatz zu befassen. Ein Angebot der Firma Eurogreen liegt bereits vor. Mitarbeiter stellten in der jüngsten Sitzung das Konzept vor. Anschließend beschloss der Rat, für 232 500 Euro einen Hybridplatz anlegen zu lassen. Für die ersten drei Jahre soll zudem für jährlich 15 000 Euro ein Pflegeauftrag erteilt werden, in der Summe also 277 500 Euro. Die örtliche Jagdgenossenschaft hat bereits vorab zugesagt, sich mit 40 000 Euro an dem Projekt zu beteiligen. Abgesehen davon wird ein Zuschuss des Kreises in Höhe von mindestens zehn Prozent der förderfähigen Investitionskosten erwartet. Und die Kicker selbst haben auch ihre Unterstützung zugesagt. "Wir wollen natürlich unseren Beitrag dazu leisten", versicherte Uwe Cronauer, Vorsitzender des Sportvereins, gegenüber dem Trierischen Volksfreund. Die Gemeinde, die sich als Grundeigentümer für das Vorhaben verschulden wird, will daher möglichst bald mit den Arbeiten beginnen können. Ein entsprechender Antrag an die Kreisverwaltung wird kurzfristig gestellt.
Ortsbürgermeister Theo Palm freute sich, dass so viele Zuhörer die für Geisfeld "sehr wichtige Sitzung" interessiert verfolgten. Gleichzeitig bremste er Erwartungen aus, der Platz werde nun in Windeseile umgebaut. Mit dem Beschluss habe der Rat noch keinen Auftrag erteilt, sondern nur entschieden, wie er weiter vorgehen wolle.
Uwe Cronauer, Vorsitzendes des Sportvereins, bedankte sich bei seinen Ratskollegen für deren Votum. "Für unseren Verein ist das eine existenzielle Entscheidung", betonte er. Denn inzwischen gebe es eine eindeutige Vorgabe des Fußballverbandes: sofern es in der Nähe eines Tennenplatzes einen Rasenplatz gebe, müsse auf Rasen gespielt werden.
Da es in Rascheid einen sehr guten Naturrasenplatz gibt, würde auf dem 1981 gebauten Geisfelder Platz kaum oder sogar gar nicht mehr gekickt werden. Denn selbst Altherrenspieler, die nicht an die Vorgabe des Verbandes gebunden seien, spielten wegen der geringeren Verletzungsgefahr lieber auf Rasen. urs

Extra

Der entscheidende Unterschied zu herkömmlichen Naturrasenplätzen ist, dass Kunstfasern in den Boden eingearbeitet werden. Das macht die Plätze robuster und wasserdurchlässiger. Gleichzeitig sind sie weniger pflegeintensiv als Kunstrasenplätze, deren Granulat-"Unterboden" zudem in gewissen Abständen komplett ausgetauscht und teuer entsorgt werden muss. Davon abgesehen unterscheidet die beiden Varianten der Preis. Ein Hybridplatz kostet mitunter gerade mal die Hälfte eines Kunstrasenplatzes, was den Bauboom der ersten Jahre auch schon ausgebremst hat. urs

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