29,5 Kilometer nur mit Arm-Arbeit

SAARBURG. Brechend voll sind bereits seit Wochen die Schwimmbäder in der Region – in den meisten Fällen tagsüber. Im Saarburger Freibad war an einem Wochenende sogar nachts Betrieb. Zum fünften Mal hatte der DLRG-Ortsverein zum 24-Stunden-Schwimmen eingeladen.

 Auch Anna-Lena Klein vom DLRG-Ortsverein Saarburg kämpfte sich beim 24-Stunden-Schwimmen durch die "Fluten". Foto: Hermann Pütz

Auch Anna-Lena Klein vom DLRG-Ortsverein Saarburg kämpfte sich beim 24-Stunden-Schwimmen durch die "Fluten". Foto: Hermann Pütz

Wer sich in den vergangenen Tagen und Wochen auf den Weg zu einem der Freibäder in der Region gemacht hat, der wollte nur eins: rein ins kühlende Nass. Auch in Saarburg wurden und werden die blau gekachelten Becken inmitten großflächiger Wiesen als Zufluchtsort vor der Hitze gerne angenommen - in den meisten Fällen tagsüber. 100 Langzeit-Schwimmer waren am Start

Mindestens einmal im Jahr herrscht in der städtischen Badeanstalt allerdings auch in den Nachtstunden Betrieb. Dann nämlich veranstaltet der Saarburger Ortsverein der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) sein 24-Stunden-Schwimmen, jüngst zum fünften Mal in Folge. Wer sich - wie am Samstagmittag - Punkt 12 Uhr in die "Fluten" stürzte, sollte bis zur gleichen Uhrzeit am Folgetag nur noch selten an Land anzutreffen sein. Denn: "Ziel ist, innerhalb von 24 Stunden - Pausen inbegriffen- möglichst viele Kilometer zu schwimmen", erklärte Verena Obmann, zuständig für Pressearbeit bei der DLRG Saarburg. "Je nach Kondition erreicht ein guter Einzelschwimmer auf diese Weise eine Gesamtstrecke, die zwischen 30 und 40 Kilometern liegt." Rund 100 Wasserratten aus der gesamten Region und darüber hinaus waren im Saarburger Freibad angetreten, neun Mannschaften hatten sich auf die Starterliste setzen lassen. Obwohl der Spaß am Sport im Mittelpunkt der Veranstaltung stand, hatten sich die Teilnehmer doch einiges vorgenommen. Wer beispielsweise in der Mannschaftswertung einen der vorderen Ränge im Visier hatte, musste laut Verena Obmann "mindestens an der 200-Kilometer-Marke kratzen". Während des Wettkampfes hatte sich wenigstens ein Sportler pro Team im Wasser aufzuhalten, höchstens fünf aus einer Mannschaft durften gleichzeitig durch die Wellen "pflügen" - tagsüber und im Licht mehrerer Scheinwerfer auch zu nächtlicher Stunde. Wer nicht gerade durchs Schwimmerbecken kraulte oder sich sonst wie möglichst schnell und gleichzeitig Kräfte schonend im nassen Element fortbewegte, erholte sich an Land, bei Bedarf in einem der Zelte, die die 24-Stunden-Schwimmer mitgebracht hatten. Das Wettkampfergebnis kann sich sehen lassen: Insgesamt rund 1500 Kilometer hatten die rund 100 Schwimmsportler am Ende hinter sich gelassen - "ein neuer Rekord in der Geschichte unserer 24-Stunden-Schwimmen", wie DLRG-Frau Obmann betonte. Rollstuhlnutzer hängt alle ab

Sieger in der Einzelwertung wurde Christian Leberge, dessen Leistung vor allem deshalb beeindruckend war, weil er auf den Rollstuhl angewiesen ist und die 29,5 Kilometer lange Siegstrecke ausschließlich unter Einsatz seiner Arme zurücklegte. Zweiter wurde Holger Baldauf (22,1 Kilometer), Platz drei belegte Sven Altenhofen (18,6 Kilometer). In der Mannschaftswertung machte das Team aus Stadtkyll mit insgesamt 216,9 geschwommenen Kilometern das Rennen. Es folgten die Wassersportler aus Kell am See (196,4 Kilometer) und Schweich (183,2 Kilometer). Zu den Gewinnern zählt auch die Kinderkrebsstation des Trierer Mutterhauses. Die Siegermannschaft aus Stadtkyll und die Saarburger DLRG-Ortsgruppe wollen die Einrichtung mit Spenden unterstützen.

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