300 Nachwuchs-Löscher im Test

KONZ. Die rheinland-pfälzischen Jugendfeuerwehren blickten am Samstag nach Konz. Auf der Sportanlage wurde der Bundeswettbewerb der Deutschen Jugendfeuerwehr im Landesentscheid mit 300 Teilnehmern aus dem ganzen Land ausgetragen. Die Sieger kommen nicht aus der Region Trier.

"Rohr eins: Wasser marsch!" "Rohr zwei: Wasser marsch!" Und ein weiteres, drittes Kommando hallt durch das weite Rund der Konzer Sportanlage. Klar, präzise und ohne mit der Wimper zu zucken folgen die weiteren "Anweisungen" an die Kameraden der Jugendwehr Konz. Daniel Haas (10) wirft einen zu einer Schnecke zusammengewickelten Feuerwehrschlauch aus. Ein junger "Maschinist" kuppelt das Schlauchende an die Tragkraftspritze. Der Motor aber bleibt aus. Also kommt auch kein Wasser aus dem Strahlrohr. Man tut "nur so als ob" bei den Trockenübungen. Im Anschluss an den "Löschangriff" gilt es noch, die fingerdicken Feuerwehrseile mit Knoten zu versehen. Keine leichte Aufgabe: Welcher Normalbürger weiß schon um einen "Schotenstich" oder "Mastwurf", ganz zu schweigen von der Anfertigung eines solchen Kunstwerks. Antreten gegen starke Konkurrenz

Bei den Mertesdorfern geht das fix. "Vorne mitmischen wäre toll", meint Carsten Gorges (15). Ob Chancen dazu bestehen? Die eigenen Schläuche seien besser geeignet zum Auswerfen, hat er ein Handicap erkannt. "Die hier sind zu dünn und kippen zur Seite weg." Schnell habe man sich "verheddert", meint ein junger Brandschützer mit ernster Miene. Bevor nicht "Übung beendet" gemeldet wird, huscht den Nachwuchs-Wehrmännern kein Lächeln übers Gesicht. Zu ernst sind die ihnen gestellten Aufgaben. 300 Mädchen und Jungen von 19 Jugendwehren aus ganz Rheinland-Pfalz messen sich nach festgelegtem Modus in fairem Wettkampf. Mehr sportlichen Aspekten dient der 400-Meter-Hindernislauf mit Staffelstab-Wechsel. Auch vertreten die Mannschaften aus Kell am See, Mertesdorf und Konz den Kreis Trier-Saarburg. Diese hatten sich zuvor auf Kreisebene für die Landes-Teilnahme qualifiziert. Der Lernerfolg für das spätere Leben als aktiver Feuerwehrmann sei nicht von der Hand zu weisen, sagt der Jugendfeuerwehrwart der Stadt Konz, Christian Frenzer, keinen Blick von seinen Schützlingen lassend: "Nur als Team sind wir stark." Alle Neuner-Mannschaften hätten sich optimal auf die Aufgaben vorbereitet. Allerdings gilt es, gegen eine starke Konkurrenz anzutreten, sagt ein anderer Kenner der Szene, Kreisjugendfeuerwehrwart Klaus Simon. Er weiß um die starken auswärtigen Mannschaften. Ausrichter des Wettbewerbs sind die Jugendfeuerwehr Rheinland-Pfalz, die Jugendwehren des Kreises Trier-Saarburg (KJFV) und der Verbandsgemeinde Konz. Letztere schultern die Organisation. Es funktioniert prima. Darüber freut sich besonders der Leiter der Sparte Wettbewerbe im KJFV, Detlef Lambertz aus Wiltingen. "Das ist meine erste größere Veranstaltung, und ich bin froh, dass alles so reibungslos läuft." 35 Wertungsrichter wachen mit kritischen Augen über die Bewältigung der gestellten Aufgaben. Die Uhr sitzt den Mädchen und Jungen im Nacken, dennoch ist nicht Schnelligkeit alles, was zählt im fachtechnischen Teil. Knapp 30 örtliche Helfer sorgen für geordnete Abläufe. Das schmackhafte Mittagsmahl wurde vom DRK Ehrang zubereitet. Sogar die äußeren Bedingungen stimmen: Kein Nass von oben und nicht zu warm. Und dennoch geraten die jungen Akteure bei der Bewältigung der sportlichen Aufgaben ganz schön außer Puste… Hier die Platzierungen: 1. Team Ernst 1, 2. Ernst 2, 3. Heilberscheid, 4. Kliding, 5. Niederelbert, 6. Steinefrenz, 7. Limbachtal, 8. Mertesdorf, 9. Mülheim 1, 10. Bundenthal, 11. Bad Kreuznach Stadt, 12. Birkenfeld, 13. Konz Stadt, 14. Osthofen, 15. Hoppstädten-Weiersbach, 16. Mülheim 2, 17. VG Bad Kreuznach, 18. Kell am See, 19. Göllheim.

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