320 Unterschriften gegen zu hohe Windräder

Hermeskeil · 320 Bürger aus dem Raum Hermeskeil haben sich bisher an der Unterschriftenaktion beteiligt, die die Interessengemeinschaft (IG) "Rettet den Hochwald" gestartet hat. Die Gruppe kritisiert die Windkraftpläne in der Verbandsgemeinde (VG) und will deshalb einen formellen Einwohnerantrag stellen, damit sie ihre Forderungen im VG-Rat vorbringen kann.

Hermeskeil. Seit dem 9. Januar läuft die Unterschriftenaktion, mit der die IG ihren Standpunkt in der aktuellen Windkraftdiskussion in der VG Hermeskeil untermauern will. "Wir haben viele Gleichgesinnte getroffen und plädieren stärker denn je für eine Windenergie mit Augenmaß", sagen Christa Breidert und Anne Monz. Beiden gehören der IG ebenso an wie der Ex-SPD-Bundestagsabgeordnete Karl Diller.
Bis gestern haben sich laut Breidert 320 Menschen an der Aktion beteiligt. Die Unterzeichner schließen sich damit der wichtigsten Forderung der IG an, die da lautet: "Je höher das Windrad, desto weiter weg muss es von der Wohnbebauung bleiben!"
Wie die IG mitteilt, sind derzeit zwei Listen im Umlauf. Die eine könne nur von Einwohnern der VG Hermeskeil unterschrieben werden, die das 16. Lebensjahr vollendet haben und beim Einwohnermeldeamt gemeldet sind. Die andere sei eine allgemein gehaltene Liste, die von jedermann unterzeichnet werden kann.
Vor allem die erstgenannte Liste soll eine Wirkung entfalten. Denn die IG will einen formellen Einwohnerantrag stellen. Damit dieser zulässig ist, muss er von mindestens drei Prozent der VG-Einwohner unterstützt werden. Laut Gemeindestatistik sind in der VG Hermeskeil 14 655 Menschen mit Hauptwohnsitz gemeldet. Demnach wären mindestens 440 gültige Unterschriften nötig. Bei aktuell 320 Unterzeichnern hat die IG also deutlich mehr als die Hälfte der erforderlichen Unterschriften zusammen. Die Aktion werde noch fortgesetzt, so die IG.
Wenn die Kriterien erfüllt sind und der Einwohnerantrag eingereicht ist, müsste Bürgermeister Michael Hülpes (CDU) diesen dem VG-Rat vorlegen und darüber beraten lassen. In der Sitzung hätten die Vertreter der IG dann die Möglichkeit, ihre Ziele vorzutragen. Die Gruppe sieht es - wie im TV berichtet - als nicht ausreichend an, dass sich die VG beim Bau von neuen Windrädern auf einen generell gültigen Mindestabstand von 1000 Metern zum nächsten Wohnhaus festgelegt hat. Die IG fordert stattdessen einen Beschluss wie im VG-Rat Kell. Dort ist bei größeren Windrädern ein flexibler Mindestabstand vom Zehnfachen der Nabenhöhe vorgesehen. Eine Anlage mit 140 Metern Nabenhöhe dürfte in Kell also erst 1400 Meter vom nächsten Wohnhaus entfernt aufgestellt werden. ax

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