34 Fragen zur Zukunft der Schulen - Kreis will Meinung der Eltern im Hochwald wissen

Hermeskeil/Osburg · Ein Katalog mit 34 Fragen soll als Entscheidungshilfe dienen, wenn der Kreistag Trier-Saarburg am 13. Juli beschließt, ob an der Integrierten Gesamtschule (IGS) Hermeskeil eine Oberstufe eingeführt wird oder nicht. 1400 Eltern aus den Verbandsgemeinden (VG) Hermeskeil und Kell können ab sofort ihre Meinung zur künftigen Schulentwicklung im Hochwald äußern. Eltern von Grundschülern aus der VG Ruwer werden jedoch nicht gefragt.

34 Fragen zur Zukunft der Schulen - Kreis will Meinung der Eltern im Hochwald wissen
Foto: (h_hochw )

Hermeskeil/Osburg. Die Trier-Saarburger Kreisverwaltung schickt in den nächsten Tagen 1400 Briefe auf die Reise in den Hochwald. Die größte Gruppe der Adressaten sind Eltern, deren Kinder zurzeit noch die Klassen eins bis vier der Grundschulen in den VG Hermeskeil und Kell besuchen. Inhalt der Post ist ein Katalog mit 34 Fragen. Er soll dem Kreis laut Sprecherin Martina Bosch dabei helfen, "ein gefestigtes Bild über die schulische Situation im Hochwald zu gewinnen". Als Schulträger hat der Kreis diese Aktion bereits am 25. März bei einem Infoabend in Hermeskeil angekündigt (der TV berichtete). Denn im Hochwald wird seit Wochen heftig über das zukünftige Aussehen der Schullandschaft diskutiert. Im Brennpunkt steht dabei besonders die Frage, ob an der IGS Hermeskeil im Sommer eine Oberstufe eingeführt wird oder nicht. Diesen Beschluss fällt der Kreistag am 13. Juli.
Das Ergebnis der nun gestarteten Elternumfrage soll den Politikern als Entscheidungshilfe dienen. Bosch betont noch einmal die Position des Kreises, dass die "Einrichtung einer Oberstufe an der IGS nicht isoliert gesehen werden darf, sondern der Blick auf die gesamte Schullandschaft im Hochwald gerichtet werden muss". Der Fragebogen, der in Zusammenarbeit mit der Uni Trier entstanden ist, solle Erkenntnisse liefern, welche schulischen Angebote in der Region langfristig den Wünschen der Familien entsprechen.
Auf einen Kritikpunkt des Infoabends vom 25. März hat der Kreis reagiert. Damals hatte IGS-Schulelternsprecher Heinz-Peter Düpre bemängelt, dass ursprünglich nur das Meinungsbild von Grundschuleltern eingeholt werden sollte. Der Kreis hat die Umfrage - jedoch in einer abgewandelten Version - nun auch auf die Familien ausgeweitet, deren Kinder die fünften und sechsten Klassen der weiterführenden Schulen im Hochwald besuchen. Neben der IGS sind das das Gymnasium Hermeskeil sowie die Realschulen plus Kell/Zerf und Thalfang. Hinzu kommt die Berufsschule Hermeskeil. Auch Eltern von Orientierungsstufenschülern aus der VG Ruwer hat der Kreis angeschrieben. Bei den Grundschuleltern aus der VG Ruwer war das aber nicht der Fall, obwohl gerade aus dem Bereich Osburg viele Kinder die Schulen in Hermeskeil besuchen. Warum der Kreis darauf verzichtet hat, begründet Bosch so: "Wenn wir auch die Grundschuleltern aus der VG Ruwer befragen würden, hätten wir streng genommen auch Eltern aus anderen VG, zum Beispiel Saarburg, dazu nehmen müssen. Wir wollten uns aber auf den Hochwald konzentrieren."
Auch die direkte Frage, ob für Eltern die Existenz einer Oberstufe zwingende Voraussetzung für oder gegen die Anmeldung ihres Kindes an der IGS wäre, wird vom Kreis nicht gestellt.
Die Eltern werden gebeten, die Fragebögen bis Ende April auszufüllen und über die Schulen an den Kreis zurückzusenden. Die Auswertung erfolge anonym. "Wir rechnen mit einer hohen Beteiligung und gehen von einer Rücklaufquote von über 50 Prozent aus", sagt Bosch abschließend.Meinung

Keine große Hilfe
Wenn die Macher der Umfrage am Elternwillen interessiert wären, würden sie Eltern aus allen Orten befragen, aus denen Kinder nach Hermeskeil gehen. Doch angeblich ist es zu aufwendig, Bögen nach Farschweiler oder Nonnweiler zu schicken. Stattdessen beschränken sich die Macher im Grunde genommen auf die Verbandsgemeinden Hermeskeil und Kell. Als ob sich die Wahl der Schule an Verwaltungseinheiten orientiert. Diesem Denken ist es wohl auch geschuldet, dass Waldrach nur am Rande eine Rolle spielt. Dabei ist die dortige Realschule plus eine Alternative bei der Schulwahl. Das Ergebnis der Umfrage wird keine Hilfe bei der Antwort auf die Frage sein, wie das Schulangebot im Hochwald aussehen soll. Zumal Eltern von aktuellen oder künftigen IGS-Schülern eher an der umfangreichen und kompliziert formulierten Umfrage teilnehmen werden. Alle anderen wird es nicht interessieren, ob es eine Oberstufe an der IGS gibt. h.jansen@volksfreund.deExtra

Die Eltern sollen unter anderem angeben, welche Angebote (etwa Ganztagsunterricht oder Berufspraktika) bei der Wahl einer weiterführenden Schule wichtig sind. Sie können zudem ankreuzen, welche Art von Schulen in der Region auf jeden Fall vorhanden sein sollten. Der Kreis will wissen, auf welche der Schulen Aussagen wie "Die Lehrerschaft gilt als engagiert" oder "Die Umstände an der Schule gelten als schwierig" am ehesten zutreffen. Abgefragt wird auch, an welcher Schule die Eltern ihre Kinder anmelden würden, wenn sie heute entscheiden müssten. ax

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