4,2 Millionen Euro in 15 Minuten: Verbandsgemeinderat Hermeskeil vergibt im Eiltempo Aufträge für sechs Großprojekte

Hermeskeil · So schnell sind 4,2 Millionen Euro ausgegeben: Der Rat der Verbandsgemeinde (VG) Hermeskeil hat am Mittwochabend eine Viertelstunde gebraucht, um zehn Firmen die Aufträge für Arbeiten an sechs Projekten zu geben. Den Löwenanteil dieses Gesamtbetrags vergraben die VG-Werke - zum Beispiel in der Koblenzer Straße in Hermeskeil sowie in Reinsfeld und Neuhütten.

Hermeskeil. Quasi im Minutentakt gehen im Sitzungssaal sechs Mal alle Hände hoch. Es gibt im Hermeskeiler VG-Rat auch keine Diskussionen oder Erläuterungsbedarf. Das spricht für eine ausführliche Vorberatung in den Fachausschüssen. Außerdem sind die Pläne für die insgesamt sechs Projekte längst bekannt. Allerdings ist es beileibe nicht so, dass es nur um die berühmt-berüchtigten "Peanuts" gehen würde. Der VG-Rat ebnet vielmehr in Windeseile den Weg dafür, dass noch in diesem Sommer zehn Firmen mit Arbeiten beginnen können, die einen Gesamtauftragswert von rund 4,2 Millionen Euro haben.
Insbesondere die VG-Werke investieren kräftig. Deshalb hat deren Leiter Andreas Schmitt auch "schöne Präsentationen dabei", wie es Bürgermeister Michael Hülpes (CDU) formuliert. Die könnte er den Ratsmitgliedern mit Hilfe seines Rechners auf der Leinwand auch zeigen. Doch das muss gar nicht mehr sein, meint das Gremium unisono. Schmitt nimmt's gelassen und liegt wohl genau richtig, als er ein mögliches Motiv für das Eilzugtempo des Rats ausmacht: "Ich will natürlich niemanden vom Stadtfest abhalten", sagt der Werkleiter schmunzelnd.
Doch wo werden denn nun im VG-Gebiet in nächster Zeit die Bauarbeiter und Handwerker anrücken? Hier der Überblick:

Koblenzer Straße (B 327) in Hermeskeil: Dort startet im Spätsommer der Ausbau des Teilstücks zwischen Hausnummer 51 und der Einmündung Züscher Straße. Die wichtige Verkehrsader muss während der Arbeiten abschnittsweise voll gesperrt werden. In einer öffentlichen Anliegerversammlung am Dienstag, 21. Juli (19 Uhr, Rathaus), gibt es vor allem zu den künftigen Umleitungen ausführliche Informationen. Weil die Straße ohnehin aufgerissen wird, nutzen die Werke die Gelegenheit, die zum Teil aus dem Jahr 1938 stammenden Kanalrohre sowie die Wasserleitungen zu erneuern.
Kostenpunkt für die Werke: 1,7 Millionen Euro. Im Boot sind bei diesem insgesamt 3,3 Millionen Euro teuren Projekt aber auch der Bund, der die Fahrbahn finanziert und die Stadt, die Gehwege und die Beleuchtung bezahlt.

Pumpwerk in Reinsfeld: Das in den Reinsfelder Haushalten anfallende Abwasser soll künftig durch den Bau eines Pumpwerks zur Kläranlage Hermeskeil transportiert werden. Zugleich soll Reinsfeld auch an die von der Talsperre Nonnweiler ausgehende Trinkwasserversorgung der VG angeschlossen werden. Neben dem Pumpwerk wird von Reinsfeld aus eine zwei Kilometer lange Abwasser- und Wasserleitung hinauf nach Höfchen verlegt. Von dort geht es durch das schon bestehende Netz nach Hermeskeil weiter. Diese Arbeiten mit insgesamt vier Gewerken beginnen ebenfalls im Sommer. Die Aufträge summieren sich auf 2,14 Millionen Euro.
Hochwasserschutz in Neuhütten: Um in Zukunft in Neuhütten Überschwemmungen nach Unwettern zu verhindern, sind mehrere Schutzmaßnahmen nötig. Eine davon packen die Werke jetzt schon an. Ein namenloser Bach, der bisher in einem Mischwasserrohr verschwand und dazu führte, dass der Kanal nach Stark regen überlief, wird in den nächsten Wochen renaturiert. Das kostet 224 000 Euro.

Hallenbad Hermeskeil: Dort steht die Sanierung des Dachs und die Erneuerung der Elektrotechnik für den nach oben und unten beweglichen Hubboden das Bads an. Kostenpunkt: rund 71 000 Euro.

Grundschule Hermeskeil: Sie ist eine Schule, in der auch Kinder mit körperlicher Beeinträchtigung unterrichtet werden. Deshalb wird in den Sommerferien ein Aufzug im Gebäude eingebaut. Hinzu kommen zwei neue Brandschutztüren. Der Gesamt-auftragswert liegt bei rund 53 000 Euro.

Grundschule Züsch: Dieses Gebäude wird außen für 23 500 Euro frisch gestrichen.

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