40 Tage

Wenn's an Lichtmess stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit." Eine von vielen alten Wetterregeln.

"Lichtmess" - das ist ein christlicher Feiertag, der in diesem Jahr am Mittwoch begangen wird. Spätestens dann werden auch in den letzten Häusern die Weihnachtsbäume abgeschmückt und die Krippenlandschaften eingepackt. Bis zur nächsten Weihnacht eben. Lange Zeit war erst der 2 Februar, der Lichtmesstag, das Ende der Weihnachtszeit. Heute spielt er kaum noch eine Rolle. Weihnachten ist scheinbar lange schon vergangen, und doch ist es "erst" 40 Tage her. Die Zeiteinheit 40 spielt in der Bibel oft eine wichtige Rolle. 40 Jahre oder 40 Tage - so lesen wir mehrmals dort - brauchen Menschen, um zu erkennen, was Gott wirklich von ihnen will. Manche sind lange in der Wüste unterwegs und kommen nach 40 Tagen erst an. Und 40 Tage nach der Geburt hat Maria ihren Jesus damals im Tempel Gott geweiht. So war es wohl üblich - und deshalb der Feiertag am Mittwoch. Wenn wir Christen 40 Tage lang Weihnachten feiern, 40 Tage Fastenzeit halten und von Ostern bis Christi Himmelfahrt 40 Tage Auferstehung feiern, dann sind das Zeiten, in denen wir versuchen, uns und unser Leben mit Gott in Verbindung zu bringen. In Momenten der Freude sind wir dankbar, in Zeiten der Sorge und der Not suchen wir nach Trost und Sinn. Ob wir dafür 40 Tage brauchen oder länger, ist dann eigentlich egal. Es kommt darauf an, sich die Zeit zu nehmen. 40 Tage können lang sein - aber gerade deshalb kann diese biblische Zeitspanne auch gelassen machen, weil wir sehen, dass selbst die "Profis" in Sachen Gottvertrauen manchmal etwas länger brauchten, um den Sinn mancher Entwicklungen zu erkennen. Also: Bleiben Sie dran! Auch dieser Tag ist ein von Gott gewollter.

Pfarrer Stefan Dumont, Trier

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