430 Kilometer bis ins Festzelt

OSBURG. (gsb) Ganz im Zeichen der Musik und der deutsch-französischen Partnerschaft stand der Festabend anlässlich der 20. Osburger Kirmes. Bei der Traditionsveranstaltung wurde deutlich, dass Osburg und die französische Gemeinde Velars-sur-Ouche eine intensive Freundschaft pflegen.

Bis in den frühen Samstagmorgen hatten die Bands "Chock-A-Block" und "Die Toten Ärzte" mit ihrem Bühnenfeuerwerk rund 1700 Gästen eingeheizt. Am Samstag ging es mit einem großen Festabend weiter. "Sehen Sie mal, das Zelt wird wieder voll", freute sich Ortsbürgermeister Werner Mergens, "das kriegt ja kaum noch einer hin." Der Grund: Nachdem die französischen Freunde aus Velars im Gemeindehaus mit einem Glas Sekt begrüßt worden waren, ging die Feier mit einem Festumzug des Orchesters der Verbandsgemeinde Kell am See im Festzelt weiter. Werner Mayer vom Sportverein Osburg eröffnete den Abend. Sein Sohn habe ihm die Ansprache diktiert, ließ er lachend durchblicken - wie die anderen Redner bemühte er sich, auf französisch die Gäste einzubeziehen. Seit 1993 pflegen Osburg und Velars-sur-Ouche, eine 2000-Einwohner-Gemeinde in der Nähe von Dijon, eine Partnerschaft. "So eine Kirmes wie hier, die alle Vereine vereinigt, gibt es bei uns nicht", meinte der Franzose Alain Perrot und sprach von einer "Stimmung hier, die wir nicht kennen". Fast alle Ortsvereine in Osburg organisieren die Kirmes, die überregional bekannt ist. Sogar per Rad waren fünf Franzosen aus Velars nach Osburg gekommen. 430 Kilometer hätten sie in drei Tagen geschafft, berichtete einer von ihnen, die letzte Strecke nur in Gewitter und Regen. Ortschef Mergens begrüßte neben zahlreichen Kommunalpolitikern auch die Osburger Schirmherrin der Kirmes, die Ruwerweinkönigin Julia I. sowie ihre Prinzessin Anne. Besonderen Dank richtete er an Christa Jakobs für ihr Engagement in der deutsch-französischen Partnerschaft. Julia I. nutzte in ihrer Ansprache die Gelegenheit, die Vorzüge der funktionierenden Infrastruktur von Osburg ("aktiv, attraktiv und lebenswert") zu halten und dankte Mergens "zupackender Art und positivem Denken", denen das Erfolgsgeheimnis der Kirmes zuzuschreiben seien. Christa Jakobs und Alain Perrot bekräftigten ihren Wunsch, die grenzüberschreitende Freundschaft weiterzupflegen. Fast monatlich gibt es Treffen, die von Jugendaustausch über gemeinsame Fahrten bis zu Handarbeits- oder Golfaktionen reichen. Der Abend wurde mit einem Auftritt des Kirchenchors und Gesangsvereins sowie der Gruppen "Rock for Joy" und "Undercover" fortgesetzt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort