51 Punkte reichen nicht

Schillingen · Alle drei Jahre müssen sich die Traumschleifen des Saar-Hunsrück-Steigs zur Qualitätssicherung der kritischen Beurteilung des Deutschen Wanderinstituts in Marburg unterziehen. Im nächsten Sommer ist der Panoramaweg Schillingen an der Reihe. Vorher sollen die 16,1 Kilometer optimiert werden.

 Immer für die Wanderer da: Vera Grimm-Gubernator und Manuel Marx bewirten die Naturfreunde nicht nur in der Hochsaison. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Immer für die Wanderer da: Vera Grimm-Gubernator und Manuel Marx bewirten die Naturfreunde nicht nur in der Hochsaison. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Schillingen. Die CDU-Fraktion im Schillinger Ortsgemeinderat will mehr Qualität auf den Panoramaweg bringen, der rund ums Dorf führt.
"Mit 51 Wertungspunkten schneidet der Weg im Vergleich zu anderen Traumschleifen relativ schlecht ab, obwohl die Strecke sicherlich reizvoll ist", bedauert Fraktionsvorsitzender Walter Marx. Seine Fraktion beantragte in der jüngsten Sitzung, nach Verbesserungs- und Ergänzungsmöglichkeiten für den Weg zu suchen.
Hintergrund ist die erneute Bewertung des Weges durch das Deutsche Wanderinstitut in Marburg, die zur Qualitätssicherung alle drei Jahre vorgenommen wird und im nächsten Sommer ansteht. Der Schillinger Rat beschloss einstimmig, eine Arbeitsgruppe zu bilden, aus der Verbesserungsvorschläge kommen sollen.
Neben Ratsmitgliedern beider Fraktionen und Ortsbürgermeister Markus Franzen werden der Leiter des Projektbüros Saar-Hunsrück-Steig in Losheim, Achim Laub, die Leiterin der Tourist-Information, Walburga Meyer, und Wegewart Andreas Ludwig zur Mitarbeit eingeladen.
"Außerdem sind erfahrene Wanderfreunde aufgerufen, ihre Meinung zum Panoramaweg einzubringen", darauf legt Ortschef Franzen besonderen Wert. Ein Termin für eine intensive Besichtigung im Frühjahr steht noch nicht fest.

"Der Weg war seinerzeit eine Kompromisslösung", erinnert Ludwig Bohr für die SPD-Fraktion an die Querelen und Geburtswehen dieser Traumschleife. Interessen von Landwirten, Jägern und Grundstückseigentümern mussten unter einen Hut gebracht werden.
"51 Punkte sind eigentlich schon gut", findet Projektleiter Achim Laub. Ab 40 Punkten werde vom Deutschen Wanderinstitut bereits das Prädikat "Premium" für Traumschleifen verliehen. "Viele Orte wären froh, einen solch schönen Weg zu haben", fügt Laub hinzu.
Dennoch strebt auch das Projektbüro des Saar-Hunsrück-Steigs höhere Punktzahlen an: "Ab 2014 wollen wir bei allen 74 Traumschleifen über 60 Punkte kommen." Laub sieht dafür auf dem Schillinger Weg Verbesserungspotenzial im Wegweisersystem, bei den Standorten für Ruhebänke und einem höheren Anteil an "Trampelpfaden" für noch mehr Naturerlebnis.
Was die Wegetester nie gut finden, sei die Überquerung einer Landstraße wie der L 143. Dafür bringt die Gastronomie entlang einer Traumschleife Punkte. Über die pro Jahr bis zu 5000 Wanderer auf dem Panoramaweg freuen sich besonders die Betreiber der Spießbratenhalle am Startpunkt des Weges in der Freizeitanlage Schillingen. "Dieser Weg sichert bei uns 15 Arbeitsplätze in Voll- und Teilzeitform", beschreibt Geschäftsführer Manuel Marx die wirtschaftliche Komponente des Wanderangebotes. Er geht sogar noch weiter: "Die Wanderer fragen uns immer wieder, ob es denn im Blockhaus der Spießbratenhalle eine Übernachtungsmöglichkeit gibt." Vielleicht würde das ja noch mehr Premiumpunkte bringen.
Extra

Der rund um Schillingen führende Panoramaweg bietet von vielen Stellen Aussichten auf den Ort und auf die beiden höchsten Bergrücken des Hochwaldes. Ein steter Wechsel zwischen Pfaden über freies Feld und Wegen durch Wälder und entlang verschiedener Bachläufe kennzeichnet diese Route. Der Schillinger Waldweiher und der Stausee Kell bilden weitere Stationen. Startpunkt des Panoramawegs ist die Freizeitanlage Schillingen. Einkehrmöglichkeiten sind die Spießbratenhalle Schillingen, das Gasthaus Maßem im Ortskern und die Gastronomie am Stausee Kell. doth Weitere Informationen zum Panoramaweg gibt es unter www.hochwald-ferienland.de

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