520 Interviews für mehr Kundschaft

Saarburg · 64 Schüler der Berufsbildenden Schule in Saarburg haben 520 Kunden gefragt, wie sauber sie Saarburg finden, welche Busse sie nutzen und was sie vom Angebot an Lederwaren in der Stadt halten. Die Umfrage für das Institut für Handelsforschung vergleicht die Attraktivität von 120 Innenstädten, darunter Daun, Bernkastel-Kues und Trier.

 Als Belohnung für das Mitmachen bei der Studie zur Attraktivität der Saarburger Innenstadt bekommt jeder Schüler vom Saarburger Gewerbeverband einen Saarburger Taler. TV-Foto: Alexnader Schumitz

Als Belohnung für das Mitmachen bei der Studie zur Attraktivität der Saarburger Innenstadt bekommt jeder Schüler vom Saarburger Gewerbeverband einen Saarburger Taler. TV-Foto: Alexnader Schumitz

Foto: Alexander Schumitz (itz) ("TV-Upload Schumitz"

Saarburg. Elena Zilke war im September einen Tag lang mit einem Fragebogen und zwei Klassenkameraden in der Saarburger Innenstadt unterwegs. Die Schülerin der Berufsbildenden Schule Saarburg (BBS), die bei Volvo in Konz-Könen eine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau macht, hat im September einen Tag lang Kunden anhand eines einheitlichen Fragebogens interviewt. So wollte sie beispielsweise von den Befragten wissen, wie sie die Attraktivität der Saarburger Innenstadt hinsichtlich verschiedener Themen - etwa Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Sauberkeit und Sicherheit der Innenstadt oder Angebot an Lederwaren - benoten. "Anfangs habe ich befürchtet, dass die Kunden bei der Umfrage nicht mitmachen wollen. Aber das war dann gar nicht so. Fast alle haben ohne Murren mitgemacht", berichtet Zilke über ihre erste Feldforschung.
Die Umfrage geht auf eine Initiative des Instituts für Handelsforschung aus Köln zurück. In einer Studie zur Attraktivität von Innenstädten wollen sie die Stärken und Schwächen verschiedener Städte miteinander vergleichbar machen. Erstmals haben sich in diesem Jahr vier Städte (neben Saarburg waren das Trier, Daun und Bernkastel-Kues) aus der Region an dieser Erhebung beteiligt. In der Region ging die Initiative vom Einzelhandelsverband Trier (EHV) aus. Partner in Saarburg waren der Saarburger Gewerbeverband (SGV) sowie die Stadt. Die BBS hat als Partner bei der Datenerhebung zur Seite gestanden. Insgesamt konnten 64 Schüler der Ausbildungsklassen für Einzelhändler sowie der Berufsfachschule für Handel und E-Commerce (also Internethandel) knapp 520 Kunden befragen.
"Die Daten sollen uns helfen, die Saarburger Innenstadt weiter als attraktiven Einzelhandelsstandort auszubauen", sagte Michael Braunshausen, Vorsitzender des SGV, als er den Schülern im Auftrag des SGV zum Dank für ihr Engagement je einen Saarburger Taler überreichte. Die Ergebnisse würden letztlich auch zeigen, wie man im Vergleich zu anderen Städten stehe, wo man sich weiterentwickeln könne.
Jürgen Winnige, Lehrer an der BBS und dort mitverantwortlich für die Betreuung der künftigen Einzelhandelskaufleute, freut sich, dass seine Schüler "mal ganz praktisch erlebt haben, wie Feldforschung funktioniert". Mit diesem Projekt würden - anders als in einem Planspiel - relevante Daten von den Schülern selbst erhoben und am Ende bewertet und systematisch eingeordnet. "Da bekommt theoretischer Lernstoff aus dem Bereich Marketing plötzlich praktische Relevanz", freut sich Winnige.
Alfred Thielen, Geschäftsführer des EHV hofft, dass sich in der nächsten Runde in zwei Jahren weitere Städte aus der Region an der Umfrage beteiligen. "Luxemburg, Wittlich, Prüm und Bitburg haben bereits Interesse bekundet", verrät der EHV-Geschäftsführer in einem Pressegespräch. Jetzt heißt es aber erst mal zu warten: Die Ergebnisse der Studie sollen erst in den kommenden Wochen veröffentlicht werden. So lange dürfen sich alle Kaufleute der Stadt noch selbst Gedanken darüber machen, wie sich der Einzelhandel in der Stadt weiterentwickeln lässt.

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