69 Hermeskeiler marschieren durch die Welthauptstadt New York

New York/Hermeskeil · New York/Hermeskeil. Sophie Schäfer ist Klarinettistin bei der Stadtkapelle Hermeskeil.

Für den Trierischen Volksfreund berichtet sie vom Auftritt der Musikkapelle bei der berühmten Steubenparade in New York. Die deutsch-amerikanische Freunschaftsparade ist jedes in New York (siehe Extra).

Donnerstag, 15. September:
69 aufgeregte Musiker starten ihre große Reise in die USA, um in New York an der Steubenparade teilzunehmen. Nach einem achtstündigen Flug und der problemlosen Einreise in die USA geht es nach New Jersey ins Hotel. Dort heißt es erstmal: Schlafen.

Freitag, 16. September:
Schon um sieben Uhr brechen wir zum Sightseeing in die Stadt der Städte auf. Nach einer Tour mit dem Bus folgt eine Schifffahrt auf dem Hudson River. Bei strahlendem Sonnenschein umrunden wir die Freiheitsstatue und haben einen wundervollen Ausblick auf die Skyline New Yorks. Am Abend bestreiten wir unseren ersten musikalischen Auftritt im Restaurant zur Blauen Gans mitten in Manhattan.
Da es in der Gaststätte viel zu eng für uns alle ist, sperren wir kurzerhand die zweispurige Einbahnstraße. Das ist aber kein Problem: Nicht einmal die New Yorker Feuerwehr stört sich daran. Sie stellt sich spontan mit ihrem 40-Tonnen-Leiterwagen zu und hört uns zu. That\'s New York!

Samstag, 17. September:
Tag der Parade: Mal wieder klingeln die Wecker sehr früh und wir machen uns auf den Weg zum Eröffnungsgottesdienst in der St. Patricks Cathedral, den wir musikalisch mit drei Stücken begleiten.
Gleich im Anschluss stellen wir uns zur Parade auf der 5th Avenue auf. Unsere Marschproben auf dem Kaufland-Parkplatz in Hermeskeil zahlen sich aus - im Gleichschritt schmettern wir Preußens Gloria und weitere bekannte Märsche und ernten viel Applaus von den Zuschauern.
Ein Höhepunkt ist der Stopp auf dem Roten Teppich der Ehrentribüne, an der wir die deutsche und die amerikanische Nationalhymne spielen - ein wirklich bewegender Moment. Typisch deutsch schließt sich das Oktoberfest im Central Park an, das von den Teilnehmern der Parade und vielen New Yorkern besucht wurde.

Sonntag, 18. September:
Ein weiterer Höhepunkt unserer Reise! Wir besuchen den Hauptsitz der Vereinten Nationen und erhalten eine Führung durch Elisabeth Wächter, der Leiterin des Besucherdienstes und ganz zufällig gebürtige Trie rerin. Nach dem Mittagessen geht es für die meisten von uns rauf in den 86. Stock des Empire State Buildings, von wo aus man einen atemberaubenden Ausblick auf ganz Manhattan genießen kann. Am Abend steht unser letzter musikalischer Auftritt im Biergarten des schicken Hotels The Standard an. Anfänglich hatten wir zünftige "German Music" eingeplant, was bekanntlich mit "humba, humba" verbunden wird und erwarten Biergarten-Stimmung. Aber an diesem Abend haben wir die Chance, den Amerikanern die andere Seite der Blasmusik zu zeigen und das Klischee nicht zu bestätigen. Nachdem sich einer der Kellner etwas von John Williams wünscht, zögert unser Dirigent Gerhard Piroth nicht lange und legt "Drei Sinfonische Märsche" auf. Mit Star Wars und Indiana Jones rockten wir den Biergarten und zauberten uns selbst und dem Publikum Gänsehaut.

Montag, 19. September:
Und ganz schnell ist es Montag, der Tag der Heimreise. Nach einem tollen Tag in New York, den wir in kleinen Gruppen mit Besichtigungen zu verschiedenen Themenschwerpunkten verbringen, müssen wir schweren Herzens am Abend die Heimreise antreten. red
Die "German-American Steuben Parade" ist ein Umzug, der jedes Jahr in verschiedenen Städten in den USA stattfindet. Die Parade in New York City ist immer am dritten Samstag im September auf der berühmten Fifth Avenue. Sie wurde 1957 von deutsch-stämmigen Amerikanern ins Leben gerufen , die ihre Traditionen in der neuen Heimat aufrecht erhalten wollten. Der Name "Steuben Parade" stammt von seinem Gründer Friedrich Wilhelm von Steuben, einem Preußen, der unter George Washington im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg kämpfte. Richard von Weizsäcker und Johannes Rau waren bereits Ehrengäste in New York.sen

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