80 Millionen für stabile Gebühren

Der Bau von Abwasserkanälen in Neubaugebieten ist teuer. Das Problem: In der Verbandsgemeinde Saarburg wurde bisher nur knapp die Hälfte der Kanalbaukosten von den Grundstückskäufern und -eigentümern getragen. Der Rest wurde über die Abwassergebühren finanziert. Eine geänderte Beitragssatzung soll nun für Abhilfe sorgen.

 Bei der Erschließung von Neubaugebieten sollen die Kosten für den Bau der Kanalisation künftig in vollem Umfang von den Grundstücks-Eigentümern getragen werden. TV-Foto: Hermann Pütz

Bei der Erschließung von Neubaugebieten sollen die Kosten für den Bau der Kanalisation künftig in vollem Umfang von den Grundstücks-Eigentümern getragen werden. TV-Foto: Hermann Pütz

Saarburg. Gute Nachricht für alle, die in der Verbandsgemeinde (VG) Saarburg leben: Die Abwassergebühren sollen in den kommenden Jahren weitgehend stabil bleiben. Anders ausgedrückt: "Über die allgemeine Kostensteigerung hinaus wird es keine Gebührenerhöhung geben", verspricht Bürgermeister Leo Lauer. "Außerdem wollen wir Neubaugebiete künftig kostendeckend erschließen", sagt der VG-Chef. Was aber haben die Abwassergebühren mit der Erschließung von Baugebieten zu tun?Grundstückseigentümer zahlen in Zukunft voll

Wurde bislang im Bereich der VG Saarburg ein Neubaugebiet aus dem Boden gestampft, mussten die Grundstückskäufer und -besitzer zuletzt nur knapp die Hälfte der Kosten für den Bau der Abwassersysteme zahlen. Der Grund: "Entsprechend unserer Beitragssatzung lag der einheitliche Erschließungssatz in der gesamten VG bei 6,42 Euro pro Quadratmeter. Gegenüber den tatsächlichen Baukosten, die etwa doppelt so hoch sind, war das viel zu niedrig", wie Lauer erklärt. Die Differenz zwischen den entstandenen Baukosten und dem, was die "Neubaugebietler" für die Kanalerschließung zu zahlen hatten, wurde über die Abwassergebühren finanziert. Die Konsequenz: Angesichts des anhaltenden Bau-Booms in der Region und der damit verbundenen Erschließung von Neubaugebieten wäre nach Auskunft Lauers früher oder später eine Gebührenerhöhung fällig geworden. Die Lösung: Seit Jahresbeginn beträgt der einheitliche Erschließungssatz für Abwasserkanäle in Neubaugebieten 13,84 Euro. Damit wird die Kanalerschließung künftig in vollem Umfang von den Grundstückseigentümern beziehungsweise -käufern getragen.Vorraussetzung: Satzung muss geändert werden

Voraussetzung für die Neuerung war eine Änderung der Beitragssatzung der VG. "Die Änderung ist schon länger geplant, sie war allerdings bisher rechtlich nicht machbar", erläutert Günther Lennartz, stellvertretender Leiter der VG-Werke. Zunächst musste die erstmalige Ausstattung der Gemeinden in der VG mit Abwasserbeseitigungssystemen abgeschlossen werden.Dazu hat die VG Saarburg seit 1980 insgesamt rund 80 Millionen Euro investiert. Gebaut wurden unter anderem das Gruppenklärwerk Saarburg (1984) sowie die Kläranlagen in Wincheringen (1991) und Palzem (1996). Hinzu kamen rund 78 Kilometer Verbindungs-Sammelleitungen, rund 35 Pumpwerke und über 300 Regenüberläufe. Außerdem wurden in verschiedenen Gemeinden die Ortskanäle erneuert.

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