80 Seiten lebendige Geschichte

Zwischen Altertum und selbst erlebter Neuzeit sind die Geschichten und Berichte im neuen "Schellemann" des kulturgeschichtlichen Vereins Hochwald angesiedelt. Zwölf Autoren haben dafür Beiträge geliefert. Das 80 Seiten starke Heft ist umfangreich bebildert.

 Hermann Arend, Kurt Bach, Rosemarie Cordie, Diethelm Prümm, Helmut Schuh und Edgar Schwer (von links) sind sechs der insgesamt zwölf Autoren im „Schellemann“. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Hermann Arend, Kurt Bach, Rosemarie Cordie, Diethelm Prümm, Helmut Schuh und Edgar Schwer (von links) sind sechs der insgesamt zwölf Autoren im „Schellemann“. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Hermeskeil. "Anfang Dezember warten die Leute immer schon auf den neuen Schellemann", weiß Kurt Bach, Vorsitzender des kulturgeschichtlichen Vereins Hochwald, dem Herausgeber der Schrift, zu der zwölf Autoren 15 Beiträge lieferten. Es ist meist gelebte, ja miterlebte Geschichte, die diese 23. Auflage so authentisch macht.

Das Deckblatt des 80-seitigen Hefts ziert eine Zeichnung modebewusster Damen aus Bescheid, die um 500 v. Chr. mit Stolz ihren Bronzeschmuck tragen. Es ist eine Zeichnung von Sarah Keller aus Saarbrücken. Mit dem Artikel "Modebewusste Frauen im Hunsrück" von der Leiterin des Archäologieparks Belginum in Morbach, Rosemarie Cordie, beginnt der neue "Schellemann". Auf Fotos sind die Präsentation keltischer Mode und Originalfunde zu sehen.

Gleich zweimal wird das Thema Juden behandelt. Willi Körtels aus Oberemmel bringt die antisemitischen Übergriffe in der Region vor 1933 zur Sprache, während Elmar Ittenbach sich dem Schicksal der jüdischen Mitbürger seiner Heimatgemeinde Thalfang widmete. Die Kriegsopfer der Pfarrei Beuren sind Thema von Helmut Schuh und Horst Fetzer aus Thalfang würdigt das Kriegerdenkmal von Lückenburg.

Auch weniger ernste Themen sind im neuen "Schellemann" zu finden. Etwa die Geschichten von "Keiler Rudi und zwei Angsthasen" von Hermann Arend aus Malborn oder über den ungewöhnlichen Transport eines Erntewagens von Renate Meyer aus Hermeskeil und Klaus Lorscheider aus Rascheid.

Über die Bedeutung kulturgeschichtlicher Vereine referierte der Leiter der Kreisvolkshochschule, Rudolf Müller, bei der Buchvorstellung. "Heimatforscher bearbeiten geografische Einheiten wie die historische Landschaft", erläuterte Müller und stellte regional begrenzte Mentalitäten fest. Es gehe immer um das "historische Gedächtnis", um ein tiefes Verständnis für Heimat und kulturelles Bewusstsein.

Der neue "Schellemann" ist für acht Euro im örtlichen Buchhandel, in den Tourist- Informationen von Kell, Hermeskeil, Thalfang und Morbach sowie in Banken und Sparkassen zu haben. Ausgaben aus früheren Jahren können bei Kurt Bach unter Telefon 06503/536 bestellt werden.

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