800 Zuhörer völlig beswingt

KONZ-ROSCHEID. Der Auslöser war bestimmt nicht der freie Eintritt, dass am Sonntagnachmittag 800 Musikbegeisterte in Konz-Roscheid weilten. Die Besucher kamen vielmehr wegen der musikalischen Zugnummer ins Freilichtmuseum.

Den Ansturm auf Konz-Roscheid - die Autos parkten bis weit hinter dem Verkehrskreisel - hatte das viel versprechende Happening "Let it swing" mit dem "Philharmonic Swing Orchestra" ausgelöst. Damit wurde auch noch ganz nebenbei der Startschuss für das Kulturprogramm der Stadt Konz für das zweite Halbjahr 2006 abgefeuert. Akteure fackeln nicht lange

Nicht eine Ansprache eines Politikers war zu hören, sondern ausnahmslos die die Sinne betörende Musik, genial dargeboten von 17 Könnern an ihren Instrumenten, und dies alles in einer perfekten Vorstellung. Die Akteure fackelten auch nicht lange, sondern legten gleich los, so wie man es von einer Bigband erwartet: Ohrwürmer wie "Moonlight Serenade", "Pink Panther", "Fatman Boogie" oder "St. Louis Blues" erklingen in einem einzigartigen Sound. Da war es auch nicht tragisch, dass der Ort des Geschehens kurzerhand ins Besucherzentrum verlegt worden war. Erste Wahl für die Bühne wäre der Innenhof des Museums gewesen, wetterbedingt musste davon allerdings Abstand genommen werden. Also fanden sich die Bandmitglieder zwischen Kutschen, historischen Maschinen und dergleichen wieder. Vielleicht inspirierte gerade diese ungewöhnliche Umgebung so sehr, dass die Musiker dadurch zur Höchstform aufliefen. Selbst ältere Semester im Publikum summten leise mit, schnippten mit den Fingern oder bewegten die Füße im Takt. Wer bei "Just a gigolo" noch ruhig sitzen blieb, war selber schuld. Bei dieser Kulisse waren auch die Musiker begeistert. "Es macht einfach ganz viel Freude, wenn so viele Leute da sind und mit der Musik mitgehen", sagte Griseldis Lickdi (Trompete) in der Pause. "Ich bin wirklich total überrascht." Museums-Chef Ulrich Haas, nicht minder überrascht von der Resonanz, sagte: "Möglicherweise finden in Zukunft wieder vermehrt Konzerte statt. Damit würden wir an alte Zeiten anknüpfen." Sollte es eine Wiederholung des Konzerts - dann unter freiem Himmel - geben, erwägt der Museums-Chef, Eintritt zu verlangen: "Damit weniger Leute kommen", sagte Haas augenzwinkernd.

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