90 Jahre mit Höhen und Tiefen

Neuhütten · Seit neun Jahrzehnten gestaltet der Musikverein Harmonie die Dorfkultur in Neuhütten entscheidend mit. Nach dem Eröffnungskonzert des Jubiläumsjahres Anfang Mai wurde jetzt zünftig Geburtstag gefeiert.

Neuhütten. Ein Ständchen für den Musikverein Neuhütten: Der Männergesangverein Germania und der Musikverein Schillingen sangen und spielten für den 90- jährigen Jubilar, der sich so frisch und munter präsentiert wie eh und je. 200 Fotos, die Heimatforscher Reiner Schmitt zusammengetragen hat, und ein Film von Albert Bier ließen die neun Jahrzehnte für die 170 Gäste des Abends wieder lebendig werden. "Es gilt ein langes und gutes Erbe zu bewahren", beschrieb Harmonie-Vorsitzender Hans-Josef Malburg die Bedeutung des Musikvereins.
Die lange Geschichte der Neuhütter Musiker wurde im Film von Albert Bier lebendig. Basierend auf Chroniken und Heimatbüchern machte er den Zuschauern bewusst, dass es in früheren Zeiten nicht einfach war, ein Hobby zu pflegen: Erst das 30. Stiftungsfest konnte der Musikverein feiern. Davor mussten die Feste wegen Geldmangels ausfallen. Am 15. Mai 1921 kam es zur Spaltung. "Lyra" nannte sich der zweite Musikverein des Ortes.
Doch 1965 vertrugen sich alle wieder. Es kam zur Wiedervereinigung, was der Name "Harmonie" vortrefflich ausdrückt. Mussten die Musiker früher in ihrer Ausbildung die Erfahrung älterer Kollegen nutzen, um ihr Instrument zu lernen, kam mit der Gründung der Kreismusikschule 1969 ein großer Schub in die Entwicklung der Vereinsgeschichte. Jetzt standen geschulte Musiklehrer auch für das 2001 gegründete Jugendorchester zur Verfügung.
"Der Musikverein hat schlimme Zeiten erlebt. Geblieben ist die Freude an der Musik", stellte Ortsbürgermeister und Tenorhornspieler Peter Kretz in seinem Grußwort fest. Für die gesamte Verbandsgemeinde lobte Beigeordneter Josef Barthen die Nachwuchsarbeit: "Die jungen Musiker sind die Bausteine, aus denen die Zukunft des Vereins aufgebaut wird."
Zwei Musiker wurden aus dem Aktivenorchester in die Seniorengruppe verabschiedet. Bernhard Butterbach (67) und Helmut Rosar (73) lobte Vorsitzender Malburg als Beispiele von Beständigkeit: "Jeder von euch hat gut und gerne 750 Auftritte gespielt." Das Jubiläumsjahr des Musikvereins Neuhütten endet mit einer Matinee am 2. Oktober, an der die Fotoausstellung und der Film erneut zu sehen sein werden. Ehrenbriefe und -nadeln in Bronze des Kreismusikverbandes erhielten für zehn Jahre aktives Musizieren Simone Nonnweiler und Aline Schmitt. Die Nadel in Goldfür 30 Jahre ging an Frank Butterbach, Heike Düpre, Peter Kretz und Klaus Lorscheider. Ehrenbriefe und goldene Nadeln des Landesverbandes für 40 Jahre aktives Spielen erhielten Norbert Düpre, Siegfried Finking, Hans-Josef Malburg, Jürgen Schmitt und Udo Schmitt. 50 Jahre sind bereits Karl-Rudi Kuhn und Hans-Werner Mertes im Orchester. Sie wurden als besondere Vorbilder gewürdigt. Sie tragen ebenfalls die goldenen Nadeln mit Stolz. doth

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