"Abenteuer" Bahnhof in Karthaus

Er ist eine traurige "Sehenswürdigkeit" der Stadt: Der Bahnhof Konz-Karthaus ist oft ein Ziel von Vandalismus. Die Hoffnung von lokalen Politikern, dort Trie rer Polizeibeamte zu stationieren, erhält einen herben Dämpfer.

Konz. Zersplitterte Glasscheiben, Gestank in der Unterführung und Graffiti-Schmierereien: So präsentiert sich seit Jahren der Bahnhof Karthaus. Er ist kein schöner Anblick und dennoch für viele Reisende das erste Bild von Konz. Im Grunde genommen könnte es ein schöner Bahnhof sein - zieht man die Bemalungen, die Scherben und den Dreck ab und addiert etliche Restaurierungsarbeiten hinzu. Derzeit befindet sich das Gebäude im Besitz der Main Asset Management GmbH in Dreieich (Hessen). Nach TV-Informationen wird es dort als "Verkaufsobjekt" gehandelt. Weitere Informationen sind erst nach der Rückkehr des Geschäftsführers aus dem Urlaub zu erfahren.

Bemühungen der Stadt und der Politiker, in diesem Gebäude die geplante, zweite Polizeiinspektion (PI) von Trier unterzubringen, drohen derzeit ins Leere zu laufen. "Im Bahnhof Konz-Karthaus eine zweite PI einzurichten, kommt nicht ernsthaft in Betracht", sagt Polizei-Pressesprecher Reinhard Rothgerber auf TV-Anfrage. Vielmehr gingen die Planungen dahin, einen Standort in Trier zu suchen. Auch in der Frage, ob damit die Stadt Konz organisatorisch statt wie bisher den Saarburger nun den Trierer Beamten zugeschlagen wird, sei noch nicht entschieden.

Das Bahnhofsgebäude ist allerdings nicht das Einzige, was stört. Auch an den Gleisen sieht es "abenteuerlich" aus. Sprayer nutzen die Wände und sämtliche Flächen, um sich mit ihrer "Kunst" zu verewigen - sei es "über Tage" oder in der mehr als "rustikalen" Unterführung, die nur teilweise beleuchtet wird. Zuletzt habe die Bahn "vandalismusresistente Vitrinen" für die Fahrpläne eingerichtet. Nun sind sie wieder zerstört worden. Die Bahn lässt durch einen Sprecher ausrichten, dass sie nicht vorhabe, diesen "Wettlauf von Hase und Igel" weiter zu unterstützen. Heißt: "Wir können nicht versprechen, dass wir groß was investieren werden."

Die Stadtverwaltung verweist indes auf ein Konzept, das sie in Bezug auf den Bahnhof und sein Umfeld erstellen will. "Wir sehen darin eine dringende und wichtige Sache", sagt Beigeordneter Joachim Weber. In diesem Zusammenhang ist auch eine Park-and-Ride-Anlage im Gespräch. Wann das alles umgesetzt wird, ist allerdings noch nicht genau festgelegt.

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