Abschied nach knapp 40 Jahren

Reinsfeld · Vor gut einem Jahr wurde in der Kindertagesstätte Reinsfeld, in der es auch eine integrative Kita gibt, der Anbau für Einjährige eingeweiht. Nun verabschiedet sich Ursula Henkes, Leiterin des katholischen Regelkindergartens St. Remigius. Sie geht nach 40 Dienstjahren in den Ruhestand.

Reinsfeld. Leicht fällt ihr der Abschied nicht. Immerhin hat Ursula Henkes fast ihr ganzes Berufsleben in Reinsfeld gearbeitet. Doch nach dem Abschluss der aktiven Altersteilzeit beginnt nun für die in angehende 60-Jährige die passive Phase. Einerseits sei sie ja froh, dieses Model noch nutzen zu können, gesteht sie ein. Zumal sie seit kurzem Oma ist und sich schon auf mehr Zeit für ihr Enkelchen freut: "An erster Stelle steht dann mal die Familie." Doch andererseits sei es schon schwer, "das Liebgewonnene zurückzulassen". Die Antwort auf die Frage, was ihr wohl am meisten fehlen wird, macht das mehr als deutlich: "Die Kinder, die Kollegen, die Eltern - das Ganze halt." Nicht vermissen wird die Saarländerin hingegen die täglich zweimal 30 Kilometer bei Wind und Wetter über die Autobahn.
Die langjährige Arbeitsstelle hatte ihr der Zufall beschert. Denn beworben hatte sich Henkes in Hermekeil. Da es damals in Reinsfeld aber einen Engpass gab, hatte sie der Hermeskeiler Pfarrer gefragt, ob sie nicht im Nachbarort arbeiten wolle. Ihr erster Arbeitstag war der 1. August 1974. Von da an war sie auch Leiterin des Hauses. Damals war schon klar, dass der zehn Jahre alte Drei-Gruppen-Kindergarten mit Küche, Flur und Toiletten erweitert werden sollte. Zwei Jahre später war es so weit: Links der Treppe wurden Küche, Wasch- und Turnraum sowie zwei Gruppenräume angebaut. Bedeutsam war 1981 der Einzug der Lebenshilfe, die in einem damals freien Raum einen Sonderkindergarten einrichtete.
Unterstützung von allen Seiten


Seither hat sich die Kooperation verschiedener Träger (siehe Extra) bewährt. Engagierte Eltern haben auf dem Gelände der Kita einen Naturspielplatz angelegt. Steigende Geburtenzahlen machten bald einen zweiten Anbau erforderlich. Der jüngste Umbau bis vor gut einem Jahr trug insbesondere dem Rechtsanspruch Einjähriger auf einen Kindergartenplatz Rechnung. 800 000 Euro hat die Gemeinde investiert.
Rückblickend freut sich Henkes, sehr viel Positives erlebt und tolle Unterstützung von verschiedenen Seiten erfahren zu haben. "Was haben wir eifrige Elternbeiräte gehabt", nennt sie ein Beispiel. Ebenso sei die Zusammenarbeit mit den Pfarrern, die bis zum Einstieg der KiTa ihre Ansprechpersonen waren, immer sehr gut gewesen. Das gleiche gelte für das Träger-Tandem aus Zivil- und Kirchengemeinde beziehungsweise KiTa, das sie all die Jahre nur positiv erlebte. Die Ortsgemeinde sei immer offen und engagiert gewesen.
Die Nachfolge ist geregelt: Stephanie Herres-Ambrosius wird die Leitung des Regelkindergartens übernehmen. Für den Integrativen Kindergarten ist Waltraud Engler zuständig.
Extra

Im Reinsfelder Kindergarten kooperieren drei Träger. Die Lebenshilfe-Kreisvereinigung Trier-Saarburg als Träger der Integrativen Kindertagesstätte sowie in der Regel-Kindertagesstätte Kirche und Ortsgemeinde. Die gemeinnützige Trierer KiTa GmbH ist als Betriebsträger zuständig für das Personal, die Zivilgemeinde für die Sachkosten. Der Regel-Kindergarten kann bis zu 85 Kinder - 28 davon ganztags - aufnehmen. Er hat Platz für 63 Kinder ab drei Jahren und kann zwölf Zweijährige und zehn Einjährige aufnehmen. Weitere 20 Plätze sowie zehn Plätze für Kinder mit Beeinträchtigung hält der integrative Kindergarten vor. urs

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