Abschied vom Amt, aber nicht von sämtlichen Aufgaben

Während die Neuordnung der Reviere im Forstamt Hochwald in vollem Gange ist, hat das Amt seinen langjährigen Stadtwald-Revierleiter in den Ruhestand verabschiedet. Hubert Clemens hat das Revier in 38 Jahren kontinuierlich aufgebaut und parallel zum drastischen Wandel im Forst dauerhafte Werte geschaffen.

Hermeskeil. (urs) Verheerende Stürme und der technische Wandel in der Waldarbeit waren auch für Hubert Clemens einschneidende Erfahrungen. 46 Jahre seines Lebens war der 65-jährige Revierförster überwiegend im Wald unterwegs - 38 Jahre davon als Revierleiter im Stadtwald Hermeskeil.

Die Stürme seien eine Katastrophe gewesen. Vor allem die von 1990 - Vivian und Wiebke. Der Wandel in der Waldarbeit hat sich hingegen weniger heftig vollzogen. Die frühere Arbeit der Forstwirte erledigen seit Jahren Harvester-Maschinen. Anfangs seien in seinem Revier zehn Waldarbeiter beschäftigt gewesen, erinnert sich Clemens. Im Sommer hätten zudem drei Waldarbeiterinnen und ein Dutzend Schüler und Studenten geholfen, Kulturen freigestellt und Frost- und Schälschutzarbeiten übernommen. Heute beschäftige das Revier drei Forstwirte, was teils auch aus dem weniger arbeitsintensiven Konzept eines naturnahen Waldbaus resultiere.

Grundlegend gewandelt habe sich die Nachfrage nach Brennholz. Während vor 40 Jahren jährlich 200 Raummeter Holz in Meterstücken aufbereitet worden seien, würden heute 1500 Raummeter als Langholz an die Wege gerückt. Der Stadtwald mit seinen großen Buchebeständen gebe diese Mengen allerdings her. Und das, ohne an Erholungswert einzubüßen, wie der am Waldspielplatz in der Nähe des Felke-Geländes geplante Naturerkundungspfad beweist. Die Realisierung wird Clemens' Nachfolger übernehmen - beziehungsweise Sohn Jörg, der als Leiter des Reviers Gusenburg-Grimburg vorerst stellvertretend nachrückt.

Wie berichtet wird der Zuschnitt der bisher vier Reviere des Forstamts Hochwald derzeit neu geordnet. Künftig soll es nur drei Reviere geben. Hubert Clemens wird den Bau des Pfades als Ruheständler begleiten. "Da helfe ich mit", versichert der dreifache Vater und fünffache Großvater. Außerdem will er auch künftig Schüler, Jugendherbergsgäste oder Vereine durch den Wald führen. Daneben wird dem gebürtigen Lorscheider genügend Zeit bleiben, zur Jagd oder zum Angeln zu gehen.

Forstamtsleiter Bernhard Buss würdigte bei Clemens' Verabschiedung dessen Verdienste. Fast "zwei forstliche Altersklassen" lang habe er das ihm anvertraute Revier geprägt und 41 Prozent der Stadtwaldfläche erneuert. "Sie haben gut gewirtschaftet", attestierte er mit Blick auf den aktuellen Holzvorrat pro Hektar Wald. Dieser sei binnen 36 Jahren von 193 auf 287 Festmeter gewachsen. Nach dem aktuellen Holzpreis sei das städtische Gemeindewaldvermögen damit um fast sechs Millionen Euro gestiegen.

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