Prozess Absicht oder Unachtsamkeit? Radfahrer in Konz gerammt und mitgeschleift

Konz/Trier · Ein 62-Jähriger aus der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell soll einen Radfahrer in Konz mit dem Auto absichtlich angefahren und schwer verletzt haben. Warum der Fall, der seit Montag am Landgericht Trier verhandelt wird, kompliziert ist.

Radfahrer ziehen den Kürzeren, wenn sie in Unfälle mit Autofahrern verwickelt sind. Helme können dann Leben retten. Foto: Federico Gambarini/dpa

Radfahrer ziehen den Kürzeren, wenn sie in Unfälle mit Autofahrern verwickelt sind. Helme können dann Leben retten. Foto: Federico Gambarini/dpa

Foto: picture alliance/dpa/Federico Gambarini

Montagnachmittag, 13. Juni 2022. Ein 62-Jähriger fährt vom Parkplatz seiner Firma in einem Gewerbegebiet in Konz-Könen los. Wenige hundert Meter weiter fahren vor ihm zwei Radfahrer in dieselbe Richtung auf der Max-Planckstraße – nebeneinander. Das Auto des 62-Jährigen, ein 1,5 Tonnen schwerer, kompakter Geländewagen der Marke VW T-Roc, rammt einen der beiden Männer von hinten mit einer Geschwindigkeit von etwa 50 Kilometern pro Stunde. Der 29-jährige Radler prallt offensichtlich gegen die Windschutzscheibe und wird dann etwa 20 Meter von dem Auto mitgeschleift. Schließlich wird er auf die Rudolf-Diesel-Straße geschleudert. Dort bleibt er schwer verletzt liegen. Sein Steißbein und sein Becken sind gebrochen, außerdem hat er Schürfwunden an beiden Beinen sowie an beiden Armen und am unteren Rücken. Das E-Bike des Mannes ist Schrott. Den Sachschaden beziffert die Polizei mit 5000 Euro. Der Autofahrer fährt trotzdem weiter bis zum etwa 200 Meter entfernt gelegenen Parkplatz am ehemaligen Norma-Markt. Dort greift die Polizei den 62-Jährigen auf.